Billie Jean King Cup

Billie Jean King Cup: ÖTV-Damen überraschen gegen Dänemark

Sinja Kraus führt Österreich mit Siegen im Einzel und im Doppel mit Melanie Klaffner zum Auftakterfolg.
Verfasst von: Manuel Wachta, 08.04.2024
© GEPA pictures / Walter Luger
Melanie Klaffner (links) und Sinja Kraus (rechts) gelang im Doppel der entscheidende Punkt zum 2:1.

Als klare Außenseiterinnen waren Österreichs Damen beim Billie Jean King Cup in Oeiras in die erste Begegnung der Europa/Afrika-Gruppe I gegen Dänemark gegangen. Doch die Überraschung zum Auftakt ist gelungen: Die ÖTV-Ladies, angeführt von Teamkapitänin Marion Maruska, konnten die in starker Besetzung angetretenen Skandinavierinnen am frühen Montagnachmittag tatsächlich mit 2:1 in die Knie zwingen. Zur Heldin des Tages avancierte Sinja Kraus: Die Wienerin (WTA 222) sorgte gegen die Ex-Weltranglistenerste Caroline Wozniacki (WTA 118) durch deren Aufgabe bei sensationeller 6:0,-1:0-Führung für Österreichs Nummer zwei für die Führung. Die 21-Jährige gewann auch mit Melanie Klaffner das alles entscheidende Doppel gegen die jungen Däninnen Johanne Christine Svendsen und Rebecca Munk Mortensen mit 6:3, 7:5. Dazwischen unterlag Julia Grabher (WTA 130) im Einserduell Clara Tauson (WTA 87) mit 2:6, 3:6 zum 1:1. Mit dem Coup hat sich Österreichs Nationalmannschaft nach dem ersten Spieltag in Pool A in eine starke Position gebracht, das Mindestziel Klassenerhalt zu schaffen – und vielleicht mehr. Alle drei Gruppenersten haben den Aufstieg ins Play-off (im Herbst) zur Qualifikationsrunde für die Billie Jean King Cup Finals 2025 in der Tasche, alle Zweitplatzierten machen sich ein weiteres Ticket dafür aus. Im zweiten Gruppenspiel geht’s am Dienstag neuerlich ab 12:00 Uhr MESZ gegen Ungarn, das sich gegen Bulgarien ebenfalls mit 2:1 durchsetzte.

Wozniacki gegen Kraus auf verlorenem Posten, Grabher „megaenttäuscht“

Keine allzu große Freude hatte im rot-weiß-roten Lager nach der Auslosung am Sonntag im Clube de Ténis do Jamor geherrscht, angesichts der schweren Gruppeneinteilung für die Länderkampfwoche in der Kleinstadt Oeiras, im Großraum von Portugals Hauptstadt Lissabon. Knapp 24 Stunden später sah die heimische Damentenniswelt schon deutlich freundlicher aus – zuerst nach einer Galavorstellung von Kraus gegen Wozniacki, die im August 2023, als zweifache Mutter, ein Comeback nach über dreieinhalbjähriger Auszeit gestartet hatte. Gegen Kraus stand die Australian-Open-Triumphatorin von 2018 jedoch auf verlorenem Posten, ehe die 33-Jährige den Arzt auf den Platz rufen ließ und aufgab – sie fühle sich unwohl und benommen, so ihre Begründung. „Ich habe einfach versucht, mein Spiel zu spielen, mich auf mich zu konzentrieren. Ich bin die Bälle früh angegangen, habe versucht, druckvoll und variabel zu spielen, sie laufen zu lassen, ihre Schwächen auszunützen. Das hat wunderbar funktioniert“, verriet Kraus ihr Erfolgsrezept. Von den Problemen bei Wozniacki habe sie bis zu deren Aufgabe nichts bemerkt. „Ich freue mich natürlich sehr, dass ich gewonnen habe und vor allem den ersten Punkt fürs Team holen konnte. Natürlich ist das schon auch ein bisschen besonders, gegen so eine Spielerin zu spielen und zu gewinnen, die ja wirklich Großes geleistet hat. Ich bin natürlich sehr, sehr zufrieden mit mir und meiner Leistung.“

Letzteres konnte Grabher diesmal nicht von sich behaupten. Die Vorarlbergerin, die erst ihren dritten Comeback-Auftritt nach ihrer bei den US Open in New York im August 2023 erlittenen Handgelenksverletzung absolvierte, wachte gegen Jungstar Tauson in beiden Sätzen nach 0:3- bzw. 0:4-Rückstand zu spät auf. „Megaenttäuscht mit meiner Leistung heute. Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Es war alles andere als mein Tag“, ärgerte sich die 27-Jährige. „Es war schwierig zu spielen wegen den Verhältnissen, es war sehr, sehr windig. Aber es war nicht gut genug. Ich war im Prinzip von Anfang an nicht gut im Spiel, habe zu viele Fehler gemacht, auch leichte Fehler. Ich hatte dann in beiden Sätzen noch die Chance, zurückzukommen, aber es ist halt gegen eine so gute Spielerin zu wenig. Da darf ich mir nicht so viele Fehler leisten.“ Die Matchpraxis fehle ihr nach ihrer Operation noch immer. Nicht so dem bestens eingespielten Doppelteam Klaffner/Kraus, das gegen die 19-jährige Svendsen (WTA-Einzel 516) und die erst 18-jährige Munk Mortensen (WTA-Einzel 604) – beide standen unter den Top 20 der Jugendweltrangliste – all seine Klasse und Erfahrung ausspielte. Auch vom fast verspielten 4:0 im ersten Satz (Breakbälle zum 4:4) bzw. einem 2:4- und 30:40-Rückstand im zweiten Durchgang sowie Satzball für ihre Gegnerinnen bei 4:5 und Entscheidungspunkt ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit vier Games in Folge ersparten sie sich ein nervenaufreibendes Match Tiebreak.

„Guter Beginn der Woche“: Maruska atmet auf

„Wir sind recht gut gestartet und haben eine gute Qualität in unserem Spiel gehabt, von Anfang an“, schilderte Klaffner nach dem entscheidenden Doppelcoup. „Im zweiten Satz sind wir ein wenig von unserer Linie abgewichen. Gottseidank noch früh genug und zum richtigen Zeitpunkt haben wir uns gefangen, ab dem 5:5 wieder viel aktiver und mutiger gespielt.“ Kraus lächelte: „Es war wild! Wir sind sehr gut reingestartet, danach sind die anderen auch bisschen besser reingekommen, haben teils echt einen Lauf geschoben. Aber wir sind bei uns geblieben. Das gibt Selbstvertrauen für morgen.“ Klaffner betonte zwar, „Das war wichtig“, mahnte aber auch: „Das ist nur eine Partie. Man darf sich kurz freuen – dann liegt der Fokus schon wieder auf morgen.“ Zunächst herrschte aber auch bei Kapitänin Maruska große Freude: „Der 2:1-Sieg gegen Dänemark ist ein guter Beginn der Woche. Die gegnerische Aufstellung mit Tauson und Wozniacki war sehr, sehr stark. Und umso erfreulicher, dass wir’s gewinnen konnten.“ Die Niederösterreicherin sah „ein sehr gutes Einzelmatch“ von Kraus: „Sie hat sehr aktiv gespielt, viele Punkte gemacht, kaum Fehler. Wozniacki war eigentlich ständig unter Druck, war dann fehleranfällig und hat letztlich aufgegeben. Aber ich weiß nicht, ob sie es gemacht hätte, wenn Sinja nicht so stark gespielt hätte.“ Tauson habe gegen Grabher hingegen „sehr druckvoll gespielt, mit gutem Aufschlag, Julia ist leider von Anfang an nicht so richtig ins Spiel gekommen, hat phasenweise sehr gut gespielt, aber in Summe doch noch zu viele Fehler gemacht.“

Das Doppel stand auf des Messers Schneide: „Es war ein sehr einfacher Beginn für uns, danach sind die Gegnerinnen besser reingekommen. Mit sehr viel Kampfgeist und guten Punkten konnten Melanie und Sinja aber auch den zweiten Satz noch gewinnen“, atmete Maruska auf. Mit solch einer Leistung sollte auch gegen Ungarn so einiges drinnen sein. Österreichs Nachbarland lief am Montag jedoch ohne Timea Babos (WTA 165), ehemals Nummer eins der Welt im Doppel, ein, stattdessen im Einzel mit Natalia Szabanin (WTA 601) und Adrienn Nagy (WTA 728). Von Ungarns Aufgebot könnte also vieles abhängen.

Billie Jean King Cup 2024, Europa/Afrika-Gruppe I in Oeiras (8. bis 13. April)

1. Gruppenphase

Pool A

(1) Österreich – (12) Dänemark 2:1
Sinja Kraus – Caroline Wozniacki 6:0, 1:0 ret. Wozniacki
Julia Grabher – Clara Tauson 2:6, 3:6
Melanie Klaffner / Sinja Kraus – Rebecca Munk Mortensen / Johanne Christine Svendsen 6:3, 7:5

(5) Ungarn – (8) Bulgarien 2:1

Pool B
(2) Lettland – (11) Portugal 3:0
(4) Niederlande – (7) Türkei 2:1

Pool C
(3) Serbien – (10) Norwegen 3:0
(6) Schweden – (9) Griechenland 1:2

| GEPA pictures / Walter Luger

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