ATP-/ITF-Tour: Neuland für Miedler, Österreicher-Finale an Gschiel

Die vergangene Woche hatte aus rot-weiß-roter Sicht wieder einige erfreuliche News zu bieten. Während Lucas Miedler mit einem Viertelfinale auf ATP-Masters-1000-Level und als nunmehr ATP-Top-30-Doppelspieler Neuland ergründete, verbuchten immerhin gleich drei ÖTV-Herren ATP-Challenger-Viertelfinalteilnahmen. Im Nachwuchsbereich waren in der 33. Kalenderwoche, durch die Drei ÖTV-Jugendmeisterschaften 2025 U12/U14/U16 in Oberpullendorf, auf internationaler Ebene lediglich bei den Unter-18-Jährigen positive Schlagzeilen zu erwarten – und diese sollte es tatsächlich geben. Beim ITF-J60-Turnier in Maribor kam es gar zu einem österreichischen Finalduell zwischen dem Burgenländer Alexander Gschiel und dem Wiener Philip Niederle, mit dem besseren Ende für Ersteren. Zusätzlich machte auch Rollstuhltennis-Zukunftshoffnung Maximilian Taucher mit zwei Titelgewinnen in Vilnius von sich reden. Hier die allwöchentliche Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse bei den internationalen Veranstaltungen im Ausland.
- ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati (USA): Lucas Miedler rang im US-Bundesstaat Ohio mit dem Portugiesen Francisco Cabral im Auftaktmatch Yuki Bhambri (Indien) und Michael Venus (Neuseeland) mit 3:6, 7:6 (1), 10:4 nieder. Bei seinem dritten Achtelfinale auf dieser Ebene nach Indian Wells und Shanghai 2023 kam der Niederösterreicher mit seinem Partner erstmals über dieses hinaus: Die beiden eliminierten auch die auf acht gesetzten Hugo Nys (Monaco) und Édouard Roger-Vasselin (Frankreich) nach 3:5- und 5:6-Rückständen im Match Tiebreak 6:3, 3:6, 10:7. Im Viertelfinale zogen Cabral/Miedler schließlich gegen die italienischen Einzelstars Lorenzo Musetti und Lorenzo Sonego mit 4:6, 6:3, 6:10 den Kürzeren. Dennoch verbesserte sich Miedler in der Doppelweltrangliste am Montag um sieben Plätze und scheint als 28. erstmals unter den Top 30 auf. „Ich bin extrem glücklich, wie es momentan läuft. Das erste Mal unter den Top 30 zu sein, ist für mich ein großer Meilenstein“, freute er sich. „Jetzt gilt es weiterzuarbeiten, um die Form zu halten und topvorbereitet zu den US Open zu kommen.“
- ATP-125-Challenger in Sumter (USA): Ein Teilerfolg für Filip Misolic beim Belagswechsel auf Hartplatz zur US-Open-Vorbereitung. Österreichs Nummer eins bezwang nach einem Freilos im Achtelfinale den Alternate James Kent Trotter mit 6:3, 7:6 (1). Im Viertelfinale drehte der viertgereihte Steirer gegen einen weiteren Japaner, den siebtpositionierten Shintaro Mochizuki, den zweiten Satz nach 1:3- und 3:4-Breakrückstand, um nach 2:0- und 3:1-Führung im dritten Durchgang doch mit 4:6, 6:4, 4:6 den Kürzeren zu ziehen.
- ATP-75-Challenger in Todi (Italien): Mit dem Finaleinzug in Cordenons im Gepäck legte Lukas Neumayer ein weiteres Viertelfinale drauf. Der dreifache Staatsmeister fertigte den einheimischen Qualifikanten Andrea Guerrieri mit 6:1, 6:2 ab und hielt den Spanier Carlos Sánchez Jover mit 6:4, 7:5 in Schach, ehe für den viertgesetzten Salzburger im Kampf ums Halbfinale gegen den sechstgereihten Lokalmatador Stefano Travaglia mit 4:6, 3:6 das Aus kam. Neumayer trat kurz darauf die Reise nach Übersee an, zu seinem Premierenauftritt in der Qualifikation der US Open in New York, wo er wie Jurij Rodionov, Julia Grabher und Sinja Kraus aufschlägt.
- ATP-50-Challenger in Sofia (Bulgarien): Sandro Kopp glückte in Bulgariens Hauptstadt ebenfalls ein Viertelfinaleinzug. Der Tiroler schlug den Bosnier Andrej Nedic mit 7:5, 6:1 und den Slowaken Milos Karol hauchdünn mit 3:6, 6:3, 7:6 (2), ehe gegen den auf sechs gesetzten Bolivianer Murkel Alejandro Dellien Velasco mit 6:7 (5), 0:6 Schluss war. Joel Schwärzler kassierte nach jüngsten Fortschritten diesmal eine Erstrundenniederlage.
- ITF-J60-Turnier in Maribor (Slowenien): Starkes Abschneiden der ÖTV-Burschen im rot-weiß-roten Nachbarland. Vom österreichischen Quintett im Hauptbewerb erreichten mit Alexander Gschiel, Jan Hemetzberger, Philip Niederle und Valentino Desch vier die dritte Runde, das Achtelfinale. Für zwei dieses verbliebenen Quartetts ging die Reise deutlich weiter: Gschiel spielte sich mit gerade mal sieben Gameverlusten in drei Matches (dazu kam ein w.o.-Sieg) ohne Satzverlust ins Finale, Niederle folgte ihm durch ein erkämpftes 2:6, 7:5, 6:3 über den zweitgesetzten Südafrikaner Jayden Summers nach. Genauso eng verlief dann der Showdown der zwei heimischen Nachwuchstalente im Endspiel, Gschiel hatte mit 6:2, 6:7 (8), 6:3 schließlich das bessere Ende für sich und feierte damit seinen dritten und bisher größten internationalen U18-Turniersieg. Im Doppel schnitten Tobias Lassacher und Kevin Schnell als Viertelfinalisten am besten ab. Bei den Mädels schrieb Paulina Maier durch einen Zweitrundeneinzug im Einzel und ein Halbfinale im Doppel mit der Ukrainerin Karina Kovalchuk an.

- ITF-MT700-Turnier in Bad Füssing (Deutschland): Abseits der Senioren-WM 50+/55+ in Lissabon waren Österreichs Senior:innen in Kalenderwoche 33 auf internationaler Ebene einzig beim hochkarätigen Event im Osten von Bayern an der Grenze zu Oberösterreich vertreten. Und das nicht nur höchst zahlreich, sondern auch sehr erfolgreich, mit sieben ersten Plätzen, vielen weiteren Stockerlplätzen und Topleistungen – es folgt ein Auszug. Bei dem in zwei Round-Robin-Gruppen ausgetragenen Herrenbewerb 40+ belegte Josef Prix in seiner Vierergruppe Platz zwei und somit den dritten Gesamtrang. Bei den Damen setzte sich in derselben Altersklasse Nina Herrmann souverän durch, genauso im Mixed-Doppel mit dem Deutschen Oliver Manz. Bei den Herren 50+ war Ex-Davis-Cup-Mann Udo Plamberger nicht zu halten. Bei den Damen 50+ waren ausschließlich Österreicherinnen am Start, Christina Schaur gewann vor Ernestine Englmayr, Nikola Tröthan und Bianca Berger-Janacek. Beim Mixed-Doppel 50+ siegte Friedrich Tschernuth mit der Deutschen Gabi Eichner in einem rot-weiß-roten Endspielduell gegen Englmayr und den Deutschen Thorsten Heiss hauchdünn mit 7:5, 1:6 und 12:10 im Match Tiebreak. Jürgen Ellmauer und Günther Meyringer mussten sich bei den Herren 55+ mit Viertelfinals begnügen. In der Altersklasse darüber war Hannes Lienbacher einmal mehr nicht zu stoppen, Andreas Köpf musste im Halbfinale leider aufgeben und Tschernuth unterlag im Viertelfinale. Von einem Quartett bei den Damen 60+ schnitten Brigitte Reisinger und Ulrike Mattanovich als Semifinalistinnen am besten ab – Letztere verzeichnete mit dem Deutschen Hubert Freudenstein zudem ein Halbfinale im Mixed-Doppel. Bei den Herren 65+ war Karl Pansy erst im Endspiel von der Nummer eins zu biegen. Viertelfinals gab es für Elisabeth Ötsch und Andrea Janisch bei den Damen 70+, Letztere zog zudem im Mixed-Doppel mit dem Deutschen Wolfgang Metzner ins Finale ein. Auch Wolfgang Erber konnte bei den Herren 75+ ein Viertelfinale anschreiben. Bei den Herren 80+ waren fünf von acht Startern aus Österreich und vier davon ab dem Halbfinale unter sich: Hans-Dietrich Heißl, Friedrich Fleischmann, Alfred Denk und Klaus Kreuzhuber. Heissl entschied die ÖTV-Duelle gegen Fleischmann mit der Höchststrafe und im Finale gegen Kreuzhuber hauchdünn mit 6:1, 6:7 (4), 10:8 für sich. Zu guter Letzt wurde Heinz Gabernig bei den Herren 85+ Zweiter.
- ITF-Futures-Series-Turnier in Vilnius (Litauen): Gleich zwei Turniersiege für Maximilian Taucher. Bei den Herren schied der Vorarlberger Rollstuhltennis-Youngster nach seinem Viertelfinalsieg über den topgesetzten Israeli Adam Berdichevsky mit 7:5, 2:6, 3:6 gegen Alexander Lantermann aus, profitierte allerdings im Burschenfinale vom Nichtantritt des Belgiers. Zuvor hatte Taucher in beiden Bewerben je zwei Erfolge gefeiert. Zudem setzte sich der 17-Jährige im Herrendoppel die Krone auf: Gemeinsam it dem Japaner Tomoya Tachi stoppte er nicht nur im Semifinale seinen Landsmann, Einzelachtelfinalist Martin Hörz-Weber, und dessen polnischen Partner Piotr Jaroszewski mit 6:2, 7:5, sondern im Endspiel der Topgesetzten auch die zweitgereihten Joshua Johns (Großbritannien) und Lantermann mit 6:1, 6:2.


