2. August 2011
HEIL IST WEITER. Zweiter "Arbeitstag" für Österreichs Damen beim 10.000-Dollar-Future auf der UTC La Ville-Anlage. Als erste von insgesamt acht heimischen Spielerinnen, die heute im Einsatz sind, konnte Südstadt-Talent Anna-Maria Heil (WTA 1221) ihre Auftaktpartie erfolgreich beenden. Die 16-jährige Judenburgerin besiegte die US-Amerikanerin Danielle Mills (WTA 704) mit 6:1, 6:4 und zieht damit nach Bad Waltersdorf in der Vorwoche zum zweiten Mal in Folge ins Achtelfinale eines Future-Turniers ein. Insbesondere mit der Leistung seines Schützlings im ersten Satz war ÖTV-Konditionstrainer Florian Pernhaupt sehr zufrieden. "Da hat sie sehr druckvoll gespielt und erst am Ende etwas nachgelassen. Im zweiten Satz hat Amy dann wieder einmal Probleme mit ihrem Service gehabt und ist etwas passiv geworden. Sie war bereits 5:2 vorne und hat es spannend gemacht." Nach zusätzlichen Trainingseinheiten in der Vorwoche mit ÖTV-Touringcoach Thomas Weindorfer "spielt sie jetzt aber um einiges besser als noch die Wochen davor. Sie ist wieder mit Druck dabei, kämpft und beisst" (Pernhaupt).
HAAS, 1., IST WEITER. Für größte Überraschung des Tages sorgte aber Bresnik-Schützling Patricia Haas (WTA 1219): Der 17-jährige NÖTV-Profi hatte sich nach dem Double bei den österreichischen 18u-Hallenmeisterschaften mit dem Einzug ins Achtelfinale von Antalya Mitte März ihre ersten WTA-Punkte erkämpft. In Wien "entfernte" sie jetzt mit 6:2, 6:1 die topgesetzte Kroatin Darija Jurak (WTA 548) beeindruckend klar aus dem Raster und trifft nun im Achtelfinale auf Pia König. "Ich hab mich heute richtig gut gefühlt, dadurch auch nur wenige Fehler gemacht und taktisch sehr gut gespielt", strahlte Haas unmittelbar danach über ihre soeben "abgelieferte" Leistung. "Ich war klar besser als die Gegnerin." Obwohl Haas heute erstmals gegen die um zehn Jahre ältere Kroatin gespielt hatte, war sie mit ausreichend Selbstvertrauen auf den Court gegangen. "Ich hab mir vor dem Match ihre letzten Ergebnisse angeschaut. Das waren meistens Erstrunden-Niederlagen bei Future- oder 25.000er-Turnieren. Also nicht gerade berauschend." Der eigentlich Schlüssel zum Erfolg lag heute in "der Vorhand von Jurak, die schwächer als ihre Rückhand war. Ich hab die Vorhand daher immer wieder angegriffen und damit auch Erfolg gehabt." In ihre Achtelfinal-Partie gegen Pia König glaubt Patricia Haas "als leichte Favoritin zu gehen." An das letzte Duell mit dem Schützling von Barbara Schwartz kann sich Haas "gar nicht mehr erinnern. Ich glaub, das war bei einem 14u- oder 16u-Turnier."
HAAS, 2., SCHEIDET AUS. Ebenfalls mit einer älteren Gegnerin musste sich unmittbar nach Patricia auch Schwester Barbara Haas (WTA -) auf Court 1 herumschlagen: Die 15-Jährige traf auf die 19-jährige Niederösterreicherin Yvonne Neuwirth (WTA 748). Neuwirth hatte im April im indischen Lakhnau mit ihrem ersten Finaleinzug auf Future-Ebene Aufsehen erregt. Für Haas war zuletzt in Bad Waltersdorf und Casarano (ITA) bereits zum Auftakt das Aus gekommen. Beim ITF Kat. 1-Turnier in Linz hatte sie sich im Achtelfinale einer in der Weltrangliste weit hinter liegenden Spielerin geschlagen geben müssen und "dabei viel zu wenig Kampfgeist und Willen gezeigt, um die Partie doch noch für sich zu entscheiden", hatte Haas-Trainer Helmut Fellner Kritik geübt. Eine Kritik, die offensichtlich Wirkung gezeigt hat: Zwar musste sich Haas mit 4:6, 6:2, 3:6 geschlagen geben, "es war allerdings gegenüber den letzten Matches eine leichte Besserung zu bemerken" (Fellner) und über weite Phasen der Partie war vom Altersunterschied nur wenig zu bemerken. "Yvonne hat von Anfang an das Tempo sehr gut übernommen", so Neuwirth-Trainerin Barbara Schwartz, "während Haas ein bissl zu übermütig 'geschossen' hat. Als sie dann ins Match hineingefunden hat, ist der erste Satz noch sehr, sehr eng geworden. Im zweiten Satz hat Yvonne zuviel über die Mitte gespielt, was die Babsi sehr gut ausgenutzt und Druck gemacht hat. Der dritte Satz war dann wieder sehr ausgeglichen." In ihrem zweiten Achtelfinale in Folge trifft Neuwirth nun auf die an Nummer 2 gesetzte Tschechin Denisa Allertova (WTA 558) - für Schwartz keine unlösbare Aufgabe: "Bei Yvonne, die ja eine sehr druckvolle Spielerin ist, kommt es immer darauf an, wie konstant sie spielen kann und ob sie - wenn's darauf ankommt - auch einmal einen Gang zurückschalten kann."
Die weiteren Resultate der Österreicherinnen am zweiten Spieltag
(8)Janina Toljan (WTA 669) - Giulia Sussarello (ITA, WTA 917): 3:6, 3:6
Stephanie Hirsch (WTA 1081) - Jana Jandova (CZE, WTA 716): 6:3, 0:6, 0:6
Lisa-Maria Moser (WTA 1003) - Karoline Grieshofer (WTA -): 6:0, 6:2
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