Außergewöhnliche Ziele und Maßnahmen
Trotzdem oder gerade deshalb fühlt sich Österreichs Nummer 3 körperlich und mental so fit wie noch nie. "Gleich am Anfang hab ich zum Dominic gesagt: Wir gehen nie in ein Fitnesscenter. Wir heben keine Hanteln, wir heben Baumstämme", erzählte Resnik vor kurzem einem Reporter. "Unser Fitnesscenter ist die Natur, dort gibt's das beste Wasser und den besten Sauerstoff. Wir holen uns von dort die Kraft, wo es die meiste gibt." Hintergrund dieser unorthodoxen Trainingsmaßnahmen, von denen ein Rafael Nadal, Novak Djokovic oder Roger Federer wohl noch nie etwas gehört haben: "Außergewöhnliche Ziele erfordern außergewöhnliche Maßnahmen" (Resnik).
Mit Highspeed-Tennis ins Viertelfinale
Das außergewöhnliche Ziel am vierten Spieltag von Österreichs größtem ATP-Turnier, Erste Bank Open, lautete vor Thiems Achtelfinalmatch: Dem Überraschungsmann des Turniers - Lucky Loser Jaroslav Pospisil (ATP 213), der Gael Monfils aus dem Raster "entfernt" hatte - keine weitere Überraschung mehr zu gönnen. Die Maßnahmen dafür waren allerdings nicht außergewöhnlich, sondern normaler Thiem-Standard: Druck mit Aufschlag, Power bei Vorhand und Rückhand. Nach nur 47 Minuten Spielzeit konnte Dominic Thiem (ATP 149) für sich dann die Bilanz ziehen: Trotz einer leichten Verkühlung mit 6:1, 6:1 gewonnen und wieder einmal das abgeliefert, das gerne als "weitere Talentprobe" beschrieben wird. Zum zweiten Mal in seiner Karriere - nach Kitzbühel 2013 - steht Thiem damit im Viertelfinale eines 250er-Turniers auf der ATP-Tour. Von Anfang an ließ Thiem dem 32-jährigen Tschechen, gegen den er in bisher drei Begegnungen noch keinen einzigen Satz verloren hatte, keine Gelegenheit zum Verschnaufen und hatte auf jede Aktion des Tschechens permanent die bessere Antwort. Nach 21 Minuten war der erste Satz vorbei, nach 26 Minuten der zweite. "Die Ausgangslage war heute nicht leicht, da ich vorher schon drei Mal gegen ihn gewonnen habe. Es war heute aber ein Tag, an dem mir alles gelungen ist. Ich scheine mich in einen Lauf hineingespielt zu haben. Hoffentlich hört das nicht allzu schnell wieder auf." Im Viertelfinale wartet auf Thiem mit Jo-Wilfried Tsonga, der Daniel Brands mit 7:5, 1:6, 6:3 besiegt hatte, allerdings eine hohe Hürde. "Er ist der erste Top Ten-Spieler, gegen den ich spiele. Ich werde auf jeden Fall topmotiviert in diese Match hineingehen."
Sieg nach langer Pause
Erfolgreich verlief das Comeback von Alexander Peya, der heute sein erstes Match nach dem ausgeheilten Bauchmuskeleinriss bestritt, den er Anfang September bei den US Open erlitten hatte. Der Wiener besiegte in der ersten Doppelrunde mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares das tschechisch-australische Duo Lukas Dlouhy und Paul Hanley souverän mit 6:2, 6:3. „Für das erste Match nach der langen Pause ist es sehr gut gegangen“, freute sich Peya. Im Viertelfinale bekommen es die diesjährigen US-Open-Doppelfinalisten mit der Paarung Florin Mergea (ROU) und Lukas Rosol (CZE) zu tun. Der Vorarlberger Julian Knowle und sein kanadischer Partner Daniel Nestor stehen nach einem 6:3, 6:3 über die Niederländer Robin Haase und Jesse Huta Galung bereits im Semifinale, in dem Jaroslav Levinsky (CZE) und Mate Pavic (CRO) als Gegner warten.
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