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Davis Cup

Thiem schießt Österreich in die Ukraine

Drei Spiele, drei Siege - Dominic Thiem ist im Davis Cup angekommen. Mit dem klaren Dreisatz-Sieg gegen Joao Sousa fixierte der 22-Jährige in Portugal den Aufstieg in die 2. Runde. Das Team von Stefan Koubek spielt im Juli in der Ukraine.

Nach dem Fünfsatz-Sieg gegen Gastao Elias und dem Fünfsatz-Sieg mit Alex Peya gegen Sousa/Elias hatte es Dominic Thiem bei seinem dritten Davis-Cup-Einsatz in Portugal eiliger: Der Weltranglisten-14. besiegte den Weltranglisten-37. Joao Sousa in 1:35 Stunden 6:2, 6:4, 6:2 und stellte auf 3:1 für Österreich. Damit war vor dem abschließenden Einzel klar, dass das SIMACEK Austrian Davis Cup Team vom 15. bis 17. Juli in der Ukraine antreten wird. Bei einem neuerlichen Sieg in der Europa-Afrika-Zone 1 spielt die Mannschaft von Kapitän Stefan Koubek im Herbst um den Aufstieg in die Weltgruppe,

Thiem, der im direkten Duell mit Sousa auf 4:1 davonzog, lieferte eine sensationell souveräne Leistung ab. Keine Spur von Müdigkeit, im Gegenteil. Der 22-Jährige, der heuer schon die ATP-Turniere in Buenos Aires und Acapulco gewonnen hatte, dominierte nach Belieben. Variierte geschickt mit der Rückhand, ließ Sousa nicht in Fahrt kommen, schlug mit der Vorhand immer wieder gnadenlos zu. Der Aufschlag funktionierte perfekt, auch die aufgeheizte Stimmung in der mit 1900 ausverkauften Halle in Guimaraes konnte dem Lichtenwörther nichts anhaben. Unterm Strich: Einfach grandios.

„Das war ein unfassbares Match von mir, eine richtig gute Vorstellung“, strahlte Thiem. „Ich war weniger angespannt als die Tage zuvor und bin ab dem dritten Satz im Doppel immer lockerer geworden. Es freut mich, dass wir als Team so gut abgeschnitten haben. So etwas gibt überwältigende Glücksgefühle. Ich bin froh, dass ich so etwas erleben durfte.“

Nach dem Triumph konnte Kapitän Stefan Koubek seine Freude ebenso wenig verbergen wie ÖTV-Präsident Robert Groß, die sich als erste Gratulanten einstellten. Ebenso im Freudentaumel ein mitgereistes Fan-Grüppchen und die Teamkollegen: Alex Peya, Gerald Melzer und Dennis Novak, der die Party unterbrechen musste, um sein Davis-Cup-Debüt zu feiern. Das bedeutungslos gewordene Abschluss-Einzel gewann der 22-jährige Niederösterreicher gegen Pedro Sousa 6:4, 6:3. Der Endstand im Länderkampf Portugal - Österreich lautet somit 1:4.

„Ich bin froh, glücklich und stolz auf diese Mannschaft“, sagte Präsident Groß, der seit einem Jahr im Amt ist. „Dominic hat sensationell gespielt, einfach hervorragend. Für mich war das Doppel vorentscheidend, als Alex Peya und Dominic unglaublich gekämpft und das Match gedreht haben. Das kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen.“ Für Groß kann der Erfolg in Portugal eine Art Initialzündung für den Tennissport in Österreich sein. „Es herrscht Aufbruchstimmung. Mit Thiem, Gerald Melzer und Novak haben wir super Vorbilder für die Jugend. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Wenn Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer wieder fit sind, sieht der Oberösterreicher das Davis-Cup-Team in der Weltgruppe. „Zuerst gilt es aber, in der Ukraine zu gewinnen, das wird schwer genug. Dort müssen wir mit der besten Mannschaft hinfahren. Und aus der ist Dominic nicht wegzudenken.“

Die Gespräche, ob Thiem die Reise mitmachen wird, beginnen am Montag. Davis-Cup-Kapitän Koubek wünscht sich natürlich, dass es zu einer Einigung kommt. „Man kann nie genug Punkte und Turniersiege sammeln, aber ich glaube, dass Dominic speziell hier in Portugal etwas erlebt hat, das man nur im Davis Cup erleben kann. Es liegt in seiner Hand“, sagte der Kärntner, der von Thiems Performance gegen Sousa angetan war. „Was Dominic da abgeliefert hat, ist Weltklasse. Er hatte zehn Sätze in den Beinen und hat drauf losgespielt, als wäre nichts gewesen. Sousa war absolut chancenlos. Hut ab.“

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