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PRETORIA: WORLD TEAM CUP 2011 - "WIR WÜRDEN UNS FREUEN, ÖSTERREICH IN SÜDAFRIKA BEGRÜSSEN ZU DÜRFEN"

Als eines von 16 Teams wird Österreich (im Bild: Martin Legner/Fotograf: Franz Baldauf) im kommenden Jahr beim World Team Cup in Pretoria (25.4. - 1.5.) im Hauptbewerb um den Titel kämpfen. 2010 beendeten Legner, Mossier & Co den Team Cup auf Platz 7.


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Österreich im Hauptbewerb

(14.12.2010)
"Ich möchte Sie hiermit informieren, dass das ITF Wheelchair Tennis Commitee mit Blickrichtung auf den nächsten World Team Cup 2011 in Pretoria (Südafrika; 25.4.-1.5.2011) die folgende Entscheidung getroffen hat: Ihre Nation ist für den Hauptbewerb der Men's World Group 1 direkt qualifiziert. Wir würden uns freuen, Sie in Südafrika begrüßen zu dürfen." Am 9. Dezember traf dieser von Mark Bullock, ITF Wheelchair-Tennis-Manager, verfasste Brief beim ÖTV ein und löste dort Zufriedenheit über diese Entscheidung aus: "Seit Jahren schon ist Österreich eine der führenden Nationen im internationalen Rollstuhltennis-Sport", so ÖTV-Generalsekretär Peter Teuschl. Österreichs erfolgreichster Athlet ist dabei Martin Legner, der 2004 mit Platz 3 in der Weltrangliste seine bisher beste Platzierung erreicht hatte und derzeit auf Platz 9 rangiert. 2010 konnte der 49-jährige Tiroler mit Cesenatico (ITA) und Prostejov (CZE) zwei internationale Turniere für sich entscheiden. Österreichs Nummer 2, Thomas Mossier (ITF 40), wird die aktuelle Saison ebenfalls als zweifacher Turniersieger - Spittal an der Drau, Padova (ITA) - beenden. 2010 hatte Österreich - mit Martin Legner, Thomas Mossier, Dan Kleckner und Harald Pfundner - beim World Team Cup in Antalya (TUR) hinter Sieger Schweden, Holland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und Polen Platz 7 erreicht. 2011 werden es Legner, Mossier & Co in Pretoria als eines von 16 Teams mit Schweden, Niederlande, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Polen, Slowakei, Brasilien, Australien, Südkorea, Spanien, Thailand, Deutschland, Kolumbien und Argentinien zu tun bekommen.

"Mit ihnen lachen und traurig sein"
Für www.tennisaustria.at  hat Nationaltrainerin Susi Graber einen sehr persönlichen Blick zurück, aber auch in die nahe Zukunft geworfen: "Nach Jahrzehnten im Trainergeschäft, speziell im Kindertennis, hat 1999 eine Begegnung mit einem Rollstuhltennis-Spieler mein Leben total auf den Kopf gestellt – Martin Legner. Mit ihm startete ich 1999 meine harten Lehrjahre in Tirol, stellte bald fest, dass ich alles hatte, nur keine Ahnung! Die Materie - Mensch und sein Gerät - begannen mich zu faszinieren, fingen an, mich in seinen Bann zu ziehen und haben mich seitdem nicht mehr losgelassen! Die verschiedensten Arten der Behinderungen zu akzeptieren, in das Training einzubeziehen, auf den jeweiligen Sportler abzustimmen und damit zu leben - eine völlig neue Welt, die aber so großartig ist, dass man nur eines sagen kann - Rollstuhltennis ist für mich zu einer Passion geworden! Als ich Ende 2002 von Bernhard Kühtreiber (ÖTV RT-Referent; Anm.) das Angebot bekam, das Amt des Nationaltrainers zu übernehmen, war es für mich klar: Ich muss das machen! Viele harte und wunderschöne Jahre liegen nun schon hinter uns und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die nächsten großen Herausforderungen sind der World Team Cup in Pretoria und vor allem die Paralympics in London 2012. Das Größte, was ein Sportler erreichen kann. Aber welch harter Weg liegt vor den Spielern? Bei über 500 in der Weltrangliste aufgelisteten Spielern sind mit Mai 2012 nur die besten 48 für London qualifiziert! Das heißt im Klartext: Unendlich viele Trainingseinheiten, viele, teils, weite Flugreisen um Punkte zu machen, hohe Kosten, die alle Sportler selber tragen, Verzicht auf Urlaub, denn der wird für die Turnierreisen gebraucht etc. Und bis zur Nominierung weiß man nie genau: Hat es gereicht oder war alles umsonst? Auf diesem harten Weg will und werde ich meine Spieler begleiten, sie unterstützen, mit ihnen lachen und traurig sein."


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