28. Juni 2011
"ALS FAVORIT NICHT LEICHT". Haider-Maurer, Koubek, Rath, Hofmanova, Schiechtl, Haas. "Heuer sind die Österreichischen Staatsmeisterschaften so dicht wie schon lange nicht mehr besiedelt", freut sich ÖTV-Sportdirektor Gilbert Schaller über das hohe Niveau beim wichtigsten nationalen Tennisereignis, das heuer zum bereits dritten Mal in Folge in Oberpullendorf ausgetragen wird. Die aktuelle Dichte im Raster ist es auch, die es dem topgesetzten Niederösterreicher Andreas Haider-Maurer (NÖTV/1.) nicht allzu leicht machen wird. "Auch als Favorit spielt es sich nicht immer so leicht", blickte der Weltranglisten-78. auf tennisnet.com realistisch in die nahe Zukunft. "Ich will konzentriert in die Woche gehen und versuche alles, dass ich mir hier den Titel hole." Würde alles nach "Plan" verlaufen, dann würde am 2. Juli im Finale des Herrenbewerbs die Nummer 1 (Haider-Maurer) auf die Nummer 2 (Stefan Koubek) bzw. bei den Damen Vorjahresfinalistin Nikola Hofmanova (BTV/1.) auf die Titelverteidigerin Tina Schiechtl (STV/2.) treffen. Was aber, wenn nicht? Wer könnte den vier Favoriten ein Bein stellen und sich vielleicht selber in die Siegerliste eintragen?
"UNANGENEHMES SPIEL". Bei den Damen ist mit Yvonne Neuwirth ein 18-jähriges NÖTV-Talent an Nummer 3 gesetzt, das Anfang April beim Future im indischen Lakhnau nur knapp an ihrem ersten Turniersieg vorbeigeschrammt war und diesen Erfolg Anfang Juni mit dem Einzug ins Semifinale im ungarischen Nyiregyhaza bestätigt hatte. "Mit ihrer Einstellung kann man als Trainer mehr als nur zufrieden sein. Es ist bei ihr v. a. im letzten Jahr - insbesondere, was ihre Einstellung betrifft - sehr viel weitergegangen", zog Neuwirth-Coach Barbara Schwartz unmittelbar danach eine positive Zwischenbilanz der aktuellen Turniersaison. "Sie ist mittlerweile eine sehr professionelle Spielerin mit einem für die Gegnerinnen sehr unangenehmen Spiel, da sie die Bälle mit einem sehr schnellen Spin spielt, die Gegnerinnen mit ihrem Aufschlag unter Druck setzt und oft und gerne ans Netz vorgeht." Bis zum Jahresende sollte die in der Weltrangliste derzeit auf Position 754 platzierte Niederösterreicherin das vorgegebene Ziel erreicht haben. "Unser Ziel zu Beginn der Saison war, dass sie bis zum Jahresende unter die besten 700 kommt - und danach schrittweise immer etwas weiter", so Schwartz. "Im Moment ist sie da auf einem sehr guten Weg unterwegs. Wenn sie sich jetzt bei den Futures etabliert, auch bei den 10.000ern in Österreich im Sommer, dann können wir im nächsten Jahr schon auf die nächstgrößeren Turniere gehen."
"SCHLAGTECHNISCH SEHR ZUFRIEDEN". Einen Hauch kritischer geht Gilbert Schaller mit seinem bei den Staatsmeisterschaften an Nummer 3 gesetzten Schützling ins Gericht. Zwar war Nico Reissig nach überstandender Fersenverletzung zu Beginn der Saison ("Erst seit Mitte März bin ich schmerzfrei, sodass ich wieder ganz normal trainieren kann") der Einzug in zwei Semifinale (Kolkata, Jablonec nad Nisou) und zwei Viertelfinale (Padova, Belgrad) gelungen. "Gegen Andraz Bedene in Belgrad hat Nico aber leider eine 4:1-Führung aus der Hand gegeben. Eine Woche später ist er bereits zum Auftakt ausgeschieden, weil er in einem 'Loch' war, aus dem er zu diesem Zeitpunkt nicht herausgefunden hat", so Schaller. "Wir haben die Gründe für diese Niederlagen mittlerweile analysiert. Deshalb bin ich sicher, dass so etwas so schnell nicht mehr passieren wird. Was seine körperliche und schlagtechnische Entwicklung betrifft, bin ich nämlich mehr als nur zufrieden mit ihm." Was sieht Vize-Staatsmeister Reissig beim Blick in seine mittlere Karrierezukunft eigentlich selber? "Nächstes Jahr wäre es sicherlich schon schön, nur mehr Challenger spielen zu können. Ich werde aber sicherlich nicht den Fehler begehen, mich schon jetzt unter Druck zu setzen und zu sagen: Ich MUSS das schaffen."
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