Bei den Mädchen war Ebster, nach einem anfänglichen w.o., dank drei Zweisatz-Erfolgen ins Endspiel eingezogen. Zimmer hatte nach einem Freilos sowie zwei 6:2,-6:2-Siegen im Halbfinale beim 5:7, 6:0, 6:3 gegen Sarah Messenlechner (TTV) erste Federn gelassen, im Titelkampf war es dann „bis kurz vor Ende sehr eng und völlig offen“, so der Turnierleiter Dietmar Härting im Gespräch mit oetv.at. „Zimmer scheint manchmal ein bisschen mehr Zeit zu brauchen, um ins Spiel hineinzukommen. Sie hat sich dann im zweiten Satz stark zurückgekämpft, im dritten ist ihr dann vielleicht ein bisschen die Luft ausgegangen, am Ende“, analysierte Härting. Bei den Burschen sind im Halbfinale die beiden Topgesetzten gestoppt worden. Leitner verlor beim 7:5, 3:6, 6:4 gegen Pinter (BTV/1) zwar erstmals im Turnierverlauf einen Satz, nicht aber das Match. Jozwicki feierte mit dem 6:2, 7:6 gegen Gaxherri (STTV/2) den vierten Zweisatz-Sieg im vierten Spiel. Das Finale wurde dann laut Härting zu einem mehr als dreistündigen Kampf: „Das war qualitativ ein tolles und völlig ausgeglichenes Match. Wenn wo ein Unentschieden verdient gewesen wäre, dann hier – aber das gibt es im Tennis eben nicht.“
Härting, seines Zeichens auch Obfrau-Stellvertreter sowie Sportwart beim TC Telfs, zog letztlich eine hochzufriedene Bilanz: „Das Turnier war qualitativ wahnsinnig gut besetzt, es gab total tolle Spiele. Und das Wetter war immer schlechter angesagt als es dann am Ende tatsächlich war.“ Auf die Probe stellte die bescheidene Witterung den Veranstalter aber trotzdem: „Wir sind mit den Halbfinals am Dienstag um 13:10 Uhr fertiggeworden – um 13:15 Uhr ist der angekündigte Regen gekommen“, lächelte Härting. Die Doppelfinals mussten daher in der Halle gespielt werden. „Und auch in der Nacht auf Mittwoch hat es geregnet. Die Plätze waren dann natürlich sehr, sehr tief und wir konnten erst um 12:30 Uhr mit dem Mädchenfinale starten. Um 15:15 Uhr haben die Burschen angefangen, und so waren wir erst nach 18:15 Uhr mit dem letzten Match durch“, berichtete Härting vom langen und weitaus später als geplant beendeten Finaltag. Auf das Wetter habe man da keinerlei Einfluss, „den Spielerinnen und Spielern haben Anlage und Turnier sonst jedoch ausgezeichnet gefallen. Die gute Organisation und das freundliche Miteinander wurden gelobt“, freute sich Härting.
Auch zufriedenstellende ÖTV-Bilanz
Während die Einzelpokale an Ebster, einem Schützling in der AHM Academy von Ex-Profi Andreas Haider-Maurer, und an Jozwicki, der bei der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem trainiert, gingen, zog man indes auch beim Österreichischen Tennisverband eine gesamt zufriedenstellende Bilanz. Nicht nur bezüglich der so gelungenen Veranstaltung an sich, sondern ebenso mit Blick auf die SpielerInnen aus dem ÖTV-Leistungszentrum Südstadt. „Vor allem die Leistung von Sarah Messenlechner war höchst zufriedenstellend“, befand ÖTV-Trainer Lukas Jastraunig. „Im Viertelfinale gegen Emma Leitner hat sie einen Erfolg gefeiert, mit dem man ganz ehrlich nicht rechnen hat müssen, da war sie sicher nicht zu favorisieren. Sie hat da aber ihre Chancen wirklich genützt, war aktiv und hat ihr bestes Tennis im wichtigsten Moment gespielt. Und auch im Halbfinale gegen Zimmer hat Sarah sich extrem teuer verkauft, ist nach gewonnenem ersten und Hänger im zweiten Satz im dritten nochmal zurückgekommen, da ist’s nochmal eng geworden. Sie hat im Endeffekt ein super Turnier gespielt, das war höchst positiv. Für Emily Lederer war ein Viertelfinale auch okay, dort hat sie die Chancen dann leider nicht genützt. Und Sydney Stark hat mit ihrem Doppelfinaleinzug eine gute Leistung gezeigt. Beim Titelkampf war sie leider nicht ganz ready für den Teppichbelag.“
Auch ÖTV-Trainerin Stephanie Hirsch war vor Ort in Tirol und hob besonders die Leistung von Messenlechner hervor: „Unsere Mädels haben sich allgemein gut geschlagen, jedoch vor allem Sarah. Sie spielt ja mit ihren 14 Jahren erst ihr erstes Jahr in der Altersklasse U16, da ist so ein Semifinale bei den U18-Meisterschaften sehr beachtlich. Sie hat auch gegen Zimmer toll mitgespielt und ihre Chancen gehabt. Im Doppel musste Sarah leider mit Wadenproblemen rausziehen. Emily Lederer hat international zuletzt nicht allzu viel gewonnen, mit dem Viertelfinaleinzug hat sie nun also ein gutes Turnier gespielt. Gegen Nikola Kollaritsch war sie leider etwas zu passiv und verhalten. Und Sydney Stark kann ihre Leistungen aus dem Training noch nicht ganz umsetzen, das Doppelfinale war aber sehr erfreulich. Ebenso der Doppeltitel von Piet Luis Pinter. Ein Einzelsieg wäre natürlich besser gewesen, der Doppelsieg ist jedoch auch ein schöner Erfolg“, meinte Hirsch. Nun steht für die meisten der Schützlinge erst mal intensives Training bevor. Denn nach den ÖTV-Jugendmeisterschaften ist bekanntlich auch vor den ÖTV-Jugendmeisterschaften: Diese kehren nämlich vom 15. bis 21. August nach Tirol zurück, diesmal im Rahmen der VARTA ÖTV-Jugendmeisterschaften 2022 beim Tennisklub IEV in Innsbruck, dann in den Altersklassen U12, U14, U16.
Hier alle Ergebnisse von den ÖTV-Jugendmeisterschaften U18 in Telfs.