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NAIROBI: MARLIES SZUPPER IM SEMIFINALE - UND MIT KICKBOXTRAINING ZUM ERFOLG?

In der Vorwoche zog sie in ihr erstes ITF-Finale ein, diese Woche kam Marlies Szupper (Bild) erneut ins Semifinale eines ITF-Events. Ein Erfolg, der für ihre Trainerin Charlotte Heeger "durchaus erklärbar ist."

 ITF Kat. 4-TURNIER, NAIROBI

26.2.2011

SUPER SZUPPER!
Gerade einmal eine Woche ist seit ihrem größten Erfolg vergangen, in dieser Turnierwoche fügt Marlies Szupper (ITF 1111) ihrer noch jungen Karriere das nächste Highlight hinzu: Nachdem die 15-jährige Wienerin in der Vorwoche beim ITF Kat. 5-Turnier in Nairobi aus der Qualifikation in ihr erstes ITF-Finale gestürmt war, zog sie erneut in Nairobi ohne Satzverlust in das Semifinale des ITF Kat. 4-Turniers ein: Im Viertelfinale eliminierte sie die an Nummer 8 gesetzte Kenianerin Michelle Kerubo Onyancha (ITF 660) mit 6:3, 6:1 und musste sich erst im Semifinale der Nummer 3 des Turniers, der Ägypterin Mayar Sherif (ITF 464), mit 5:7, 3:6 geschlagen. Für Szuppers Trainerin Charotte Heeger kommt der aktuelle Höhenflug ihres Schützlings durchaus nicht überraschend, wie sie im www.tennisaustria.at-Interview erklärt.

Ihr Schützling Marlies Szupper ist in der Vorwoche in Kenia direkt aus der Quali in ihr erstes ITF-Finale gestürmt. Ist das ein Erfolg, der sich schon abgezeichnet gehabt hat?
Für mich ist dieser Erfolg durchaus erklärbar, weil sie schon seit längerem im Training wahnsinnig gut spielt, bei Turnieren ihre Leistung dann aber nicht gebracht hat. Obwohl ich weiß, dass sie bringen kann. Bis jetzt hat sie immer wieder ein, zwei gute Partien gespielt und wieder eine schlechte.

Wann kam die Wende?
Mit dem Staatsmeistertitel im Doppel, den sie Anfang des Jahres geschafft hat, ist ihr Selbstvertrauen sehr stark gewachsen. Noch dazu schicke ich sie schon seit Monaten zum Mentaltraining zu einem Kickbox-Trainer, der auch Sportpsychologe ist. Er arbeitet intensiv im Anti-Aggressions-Bereich, was ihr sicherlich auch sehr geholfen hat.

Inwiefern?
Sie befindet sich derzeit in der Phase, in der sie vom Mädchen zur Frau geworden wird. Das ist ein Reifeprozess, der sich auch am Platz widerspiegelt. Spielerisch überrascht mich dieser Erfolg daher überhaupt nicht, weil sie tennismäßig schon immer in dieser "Liga" mitspielen konnte. Es war halt der Kopf, an dem die Erfolge bisher gescheitert sind.

Ist Marlies auf Turnieren im Ausland alleine unterwegs?
Nein, sie ist mit dem ÖTV unterwegs und wird auf ihren Turnieren derzeit von Norbert Richter betreut, der auch Lucas Miedler und Max Voglgruber unter seinen Fittichen hat. Das habe ich mir mit Jürgen Hager so ausgemacht - und, so wie's ausschaut, funktioniert es sehr gut.

Ihre größte Schwäche, hat sie noch vor kurzem eingestehen müssen, ist die Beinarbeit. Hat sich daran mittlerweile etwas geändert?
Das ist leider immer noch ihr Problem, weil sie in den letzten Monaten wahnsinnig gewachsen ist. (lacht) Diese langen Beine sind nun einmal sehr schwierig zu bewegen. Wir sind da aber wirklich dran. In den letzten Monaten ist sie nur mehr ein oder zwei Zentimeter gewachsen. Sehr viel verspreche ich mir auch von dem Kickbox-Training, das sie regelmäßig absolviert. Noch dazu werden wir gemeinsam mit Christian Kohl ihr Konditraining umgestellen. Wir arbeiten aber auch sehr viel über die Maximalkraft, die nun einmal die Grundlage für jede schnelle Bewegung ist.

Junge Nachwuchstalente im Ausland unterwegs - wie finanziert sie eigentlich ihre Karriere?
Mit Sponsoren schaut es derzeit nicht allzu gut aus, im Moment finanzieren alles ihre Eltern. Es hat zwar 2010 eine Kooperation mit der Kronen-Zeitung gegeben, aufgrund der Wirtschaftskrise wurde das dann aber sofort gestoppt. Übrig geblieben ist eine ganz kleine Unterstützung von "Krone Hit" und logischerweise die WTV-Förderung für die Top-Kader-SpielerInnen. Wir sind also ständig auf Sponsorensuche.

Was sind die Pläne für 2011?
Heuer haben wir unser Hauptaugenmerk auf die ITF- und nationale Damenturniere gelegt. Im Herbst könnte sie dann - wenn sie sich so, wie geplant weiterentwickelt - das eine oder andere 10.000er-Turnier spielen. 2012 werden diese Turniere dann fixer Bestandteil ihres Turnierkalenders sein.

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