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Miedler auf den Spuren von Federer!

Lucas Miedler (Bild) im Finale der "Orange Bowl"! Mit seinem Partner Filippo Baldi besiegte er im Semifinale des bedeutendsten Jugendturniers der Welt Roman Safiullin / Nino Serdarusic mit 7:6(4), 6:4 und spielte dabei "eines der besten Doppel, das ich von den beiden hier in Amerika gesehen habe", so Miedler-Coach Andreas Fasching. Im Endspiel treffen Miedler / Balid auf das Top 1-Duo Alexander Zverev / Andrey Rublev.


Vor zwei Jahren waren es mit Dominic Thiem und Patrick Ofner zwei Österreicher gewesen, die sich beim bedeutendsten Jugendturnier der Welt den Sieg untereinander ausgemacht und damit für eine rotweißrote Premiere in der Geschichte des bis dahin 64-jährigen Traditionsturniers gesorgt hatten: Mit 6:1, 6:0 war damals Thiem im u18-Bewerb als Sieger der Orange Bowl vom Platz gegangen und hatte sich damit in die Siegerliste eines Turniers eingetragen, das vor ihm schon Tennislegenden wie z. B. Tony Roche (1962), Björn Borg (1972), John McEnroe (1976), Ivan Lendl (1977), Joakim Nyström (1989), Jim Courier (1987), Roger Federer (1998) oder Andy Roddick (1990) gewonnen hatten. "Jeder, der Tennis spielt", hatte Thiem damals gestrahlt, "kennt die Orange Bowl. Sie zu gewinnen, ist eine große Sache für meine Karriere." Mit Niki Hofmanova (2006 / u18), Horst Skoff (1984 / u16) und Markus Hipfl (1994 / u16) war es vor ihm drei weiteren Österreichern gelungen, im Finale dieser für Junioren inoffiziellen Tennis-Weltmeisterschaft als Sieger vom Platz zu gehen.

Miedler / Baldi im Finale!
Der nächste Österreicher, der seiner Karriere-Bilanz einen Sieg bei diesem Highlight hinzufügen könnte, ist Lucas Miedler: Der 18-jährige Muckendorfer besiegte mit Partner Filippo Baldi, mit dem er im Juli die Doppel-EM in Klosters und zuletzt das Orange Bowl-Vorbereitungsturnier Eddie Herr International Junior Championships gewinnen konnte, Roman Safiullin / Nino Serdarusic mit 7:6(4), 6:4 und steht damit zum ersten Mal in seiner Karriere im Endspiel des bedeutendsten Nachwuchsturniers der Welt. Die Art und Weise, wie sich Miedler / Baldi ihrer heutigen Aufgabe "entledigten", war beeindruckend: Bei 4:5 und 5:6 standen Miedler / Baldi als Rückschläger mit dem "Rücken zur Wand". Sie konnten aber immer das Rebreak schaffen und damit den Verlust des ersten Satzes vermeiden. Im Tiebreak wurde es nach einem raschen 5:0-Vorsprung bei 5:4 und Aufschlag des Gegners nochmals eng. Im zweiten Satz lagen Baldi / Miedler rasch mit 0:2 hinten. Aber auch dieses Break wurde sofort egalisiert und mit einem weiteren Break auf 4:2 wurden die Weichen für den Gewinn des Matches gestellt. Die Bilanz von Miedler-Coach Andreas Fasching: "Bis 4:4 war es von allen ein hochklassiges Match, danach sind alle etwas weggebrochen. Danach haben Lucas und Fillipo ein richtig herzhaftes Tiebreak gespielt. Im zweiten Satz sind sie trotz ihres Rückstands drangeblieben und haben das Match nach Hause gespielt. Insgesamt war das von ihnen eines der besten Doppel, das ich bisher hier von ihnen gesehen habe." Im Endspiel treffen Miedler / Balid auf das Top 1-Duo Alexander Zverev / Andrey Rublev.

"Werde immer mehr Herrenturniere spielen"

Ein positives Abschneiden bei der Orange Bowl wäre für Miedler der Schlußpunkt für eine Saison, "mit der ich bisher ziemlich zufrieden bin." Turniersiege in Klosters (Doppel), Villach (Einzel und Doppel), Nonthaburi (Doppel), Finaleinzüge in Amstetten (Einzel), Manila (Doppel) sowie bei den Australian Open Junior Championships (Doppel) stärkten das Selbstvertrauen des ÖTV-Talents. Dass er Erfolge vor allem im Doppel verbuchen konnte, überraschte ihn "nicht wirklich, da ich mir auch bisher viele meiner Punkte im Doppel geholt habe." Die letzten Wochen stand er im Leistungszentrum Südstadt die meiste Zeit mit Interimstrainer Clemens Trimmel und Andreas Fasching am Court, "und mit Flo (Florian Pernhaupt, ÖTV-Konditionstrainer; Anm.) hab ich sehr viel körperlich trainiert", so Miedler. Trimmel: "Nach diesem konditionellen Aufbau ist es am Platz in sehr intensiven Trainings dann sowohl um die Sicherheit als auch das Tempo in den Schlägen gegangen. In den letzten Tagen (vor der Abreise nach Amerika; Anm.) sind immer mehr Punkte und Matchsituationen dazu gekommen." Ein Aufbau, der insbesondere im kommenden Jahr Wirkung zeigen soll. "Die Grand Slams bei den Jugendlichen werde ich zwar noch spielen", so Miedler. "Eine Saison, die komplett auf Jugendtennis ausgelegt ist, wird es aber nicht mehr geben.Ich werde immer mehr Herrenturniere spielen."


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