14. Juli 2011
DR. JEKYLL & MR. HYDE. Zwei Seelen in einer Brust - und die böse behält die Oberhand. Solche oder so ähnliche Gedanken schossen ÖTV-Konditionstrainer Florian Pernhaupt heute durch den Kopf, als er am Centrecourt 1 von der Betreuerbank aus das Achtelfinal-Match seines Schützlings Markus Ahne (ITF 251) gegen den Israeli Or Ram-Harel (ITF 173) verfolgte. Im ersten Satz lag der 17-jährige Südstadt-Spieler bei eigenem Service bereits mit 5:1 in Front "und hat bis dahin wirklich hervorragend gespielt. Von dem, was wir ihm hin und wieder vorwerfen - nämlich seine Abschlußschwäche - war absolut nichts zu bemerken. Er hat ausgezeichnet serviert, hat mit der Vorhand Druck gemacht, insbesondere mit der Vorhand-Cross aus der Defensive hat er mit viel Spin dem Gegner Schwierigkeiten bereitet." Und dann? "Dann ist ihm der Faden gerissen", so Pernhaupt. "Die Vorhand hat nicht mehr funktioniert, er hat Doppelfehler serviert - ich weiß nicht, passiert ist. Wenn ich's erklären müsste, dann würde ich sagen: Der Akku in der 'Birne' hat gestreikt. Körperlich hat er sich nämlich sehr gut bewegt. Der Willen und der Glaube daran, dass er in die nächste Runde kommt, dürfte gefehlt haben. Der Gegner ist dann stärker geworden und hat verdient gewonnen." Das Resultat: 5:7, 2:6.
DENNIS NOVAK UND PATRICK OFNER IM VIERTELFINALE. Und auch in der nächsten Partie brachte der Centrecourt 1 einer Österreicherin kein Glück: Die an Nummer 5 gesetzte Barbara Haas (ITF 33) musste sich der US-Amerikanerin Alexandra Kiick (ITF 100) mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Haas verpasste damit ihren ersten Viertelfinal-Einzug bei einem ITF Kat. 1-Turnier seit Kuching (MAL) im März 2011. "Sie hat heute schlicht und einfach schlecht gespielt", bilanzierte Haas-Trainer Helmut Fellner danach kritisch. "Das war heute eine Partie von ihr, in der der Kampfgeist, der normalerweise ja nicht ihr Problem ist, komplett gefehlt hat." Weiterhin von seinem ersten Turniersieg seit Zilina (ITF Kat. 4) träumen kann hingegen Dennis Novak: Der 17-jährige rast nach seinem 6:4, 6:3 in Runde 2 gegen Gergely Madarasz weiterhin souverän durch den Raster. Dem an Nummer 14 gesetzten Polen Maciej Romanowicz überließ der an Nummer 4 gesetzte Niederösterreicher gerade einmal ein Game (6:1, 6:0) und zog damit in sein erstes ITF Kat. 1-Viertelfinale seit Merida (MEX) im November 2010 ein. Erst im Finale konnte das von Wolfgang Thiem betreute NÖTV-Talent damals gestoppt werden - von seinem Trainingspartner Dominic Thiem. In Linz könnte es - zumindest laut Papierform - erneut zu einem Österreicher-Duell im Finale kommen, da sich der topgesetzte Kärntner Patrick Ofner (ITF 14) nach seinem heutigen 6:4, 6:1-Sieg über Constantin Christ (USA, ITF 71) in der oberen Rasterhälfte ebenfalls für die Runde der letzten acht qualifizieren konnte.
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