Pech für den Österreicher, dass zwei Angriffe zu Beginn des dritten zu Fehlern führten, ein unnötiges Break. Dann 0:2 und schon bei Sturm 0:30!
Was um ca. 15.15 Uhr kam, ließ den Weltuntergang ahnen. Binnen Minuten war der Boden mit kirschgroßen Hagelkörnern bedeckt, überall natürlich Nebel, der Sturm rüttelte an den Zelten. Im Gegensatz zum PC im ÖTV-Stand überstand das neue, sehr schöne VIP-Zelt mit hunderten Insassen das Unwetter. Und um 17.00 Uhr ging`s weiter.
Es ging weiter in einer Weise, die wirklich nicht zu erwarten war: Marach entschied das so wichtige Servicegame nach 0:30 für sich; nach dreimal Einstand verkürzte er auf 1:2. Zib merklich verärgert, gab seinen Aufschlag ab, verlor danach immer mehr die Übersicht. Und Oliver war von seinem Coach Julian Vespan aus dem Trainingszentrum von Alberto Castellani in Perugia, wo auch Ivo Karlovic arbeitet, perfekt auf die Bedingungen und den Gegner eingestellt worden. Er ging richtiger Weise nicht mehr so oft auf den Punkt, hielt den Ball ruhig im Spiel und forcierte die fehleranfälligere Vorhand des Tschechen. Dazu ein Aufschlag, der trotz weniger schnellem Boden ein wirklicher Vorteil war - das Fazit waren sechs Games hintereinander!
Der Lohn - neben 4.465 Euro und 3 ATP-Punkten - ist ein Zweitrundenmatch gegen den auf 4 gesetzten Chilenen Fernando Gonzalez (17). Den hat Oliver vor ein paar Jahren in Chile geschlagen, aber seither ist aus dem Olympiasieger im Doppel ein Weltklassemann mit durchschlagender Vorhand geworden...
Kurz nach Ende dieses ersten Spiels mußte wegen anhaltenden Regens für heute abgebrochen werden.
ATP
KITZBÜHEL: MARACH - ZIB 3:6, 7:5, 6:2 ! ABBRUCH, REGEN
Die Unterbechung kam im wahrsten Sinn des Wortes aus heiterem Himmel: nach dem Regen am Vormittag nur Sonne, heiß. Zwei Stunden lang lieferte Oliver Marach (ATP 162, WC) dem Tschechen Tomas Zib (51) einen gleichwertigen Kampf, dann kamen Sturm und Hagel...
Von Beginn an war das Match fast gleichwertig; der 25-jährige Grazer setzte vielleicht mehr Akzente (Volleystopps!), aber das Spiel des Tschechen, der zuletzt im Halbfinale von Stuttgart stand, war etwas stabiler. Der Mann geht jedes Tempo mit, ist schnell und hat nur mit hoch aufspringenden Bällen in Nähe zum Körper merkliche Probleme. Nach dem ersten Break im zweiten Satz zum 3:6, 4:5 aus Sicht von Oliver mußte man annehmen, dass Zib nun ausservieren würde. Von da an spielte Marach jedoch hervorragend, nahm im Stil eines Klassemanns Risiko, wehrte auch einen Matchball ab und der merklich irritierte Gegner unterstützte ihn bis zum Satzgleichstand.