12. November 2011
2 TAGE VERSPÄTUNG, 45 MINUTEN TRAINING.In dieser und in der kommenden Woche stehen für Marc Rath zwei Turniere im Iran auf dem Programm. Woran man sich als Tennisprofi im "Land der Arier" (altiranisch für "Iran") bzw. auf dem Weg dorthin erst noch gewöhnen muss, hatte der demnächst bald 22-jährige Steirer am 8. November den Usern seiner Website www.marcrath.com wissen lassen: "In den beiden Wochen vom 07.11.2011 und vom 14.11.2011 bestreite ich zwei 15.000-Dollar-Futures auf Kish Island (Iran). Eigentlich wollte ich schon letzten Freitag von Wien nach Dubai fliegen um dann am Samstag den ersten Flug nach Kish Island zu nehmen. Das Flugzeug hatte aber leider ein technisches Problem und so wurde mein Flug auf Samsatg 18:00 Uhr verschoben und ich konnte ich erst am Samstag nach Dubai, wo ich mitten in der Nacht gelandet bin. Nach zähen Stunden am Flughafen ging es dann endlich am Sonntag um 10:30 Uhr weiter nach Kish. Ich war total fertig, konnte mich aber überwinden noch wenigstens 45 Minuten zu trainieren, um mich auf die Bedingungen einzustellen. Ich hatte dann etwas Glück, dass ich einen "Dienstag-Start" bekommen habe und so den Montag noch zur Gewöhnung bzw zum Trainieren nutzen konnte ...
TWITTERFREIE ZONE. ... Ich muss sagen, dass es hier auf Kish völlig in Ordnung ist, denn Hotel und Tennisclub sind mit Sicherheit besser, als bei so manchen Futures in Europa. Das Essen ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber allenfalls genießbar, wenn man nicht unbedingt heikel ist und sich auf Reis einstellen kann. Die Leute sind freundlich, man merkt eben, dass es eine westlich orientierte Touristeninsel ist. Meine erste Runde heute konnte ich mit 6:4 und 6:3 gegen den Holländer Fransen gewinnen. Ich habe mit Sicherheit nicht mein bestes Tennis gespielt, jedoch muss ich, bei den doch sehr stürmischen Bedingungen, zufrieden mit meiner Leistung sein. Für das Doppel habe ich kurzfristig, da Michael Linzer zum ersten Turnier nicht anreisen konnte, mit dem Polen Panfil genannt. Wir stehen kampflos im Viertelfinale, denn von unseren Gegner, zwei Iranern, war heute am Club weit und breit nichts zu sehen. Morgen bekomme ich es im Single mit einem Engländer, Jamie Feaver, zu tun. Ich habe schon zwei mal gegen ihn gespielt und beide Matches in zwei Sätzen gewonnen. Ich gehe also mit einem positiven Gefühl ins morgige Match! Drückt mir bitte die Daumen für die kommenden Matches! Leider kann ich meine Homepage per Twitter nicht "up to date" halten. Twitter, Facebook und viele andere Seiten sind im Iran gesperrt."Seit diesem Eintrag sind mittlerweile sechs Tage und weitere drei Siege vergangen: Nach einem 6:2, 6:2 über den Briten James Feaver und einem glatten 6:2, 6:0 im Viertelfinale gegen den Chilenen Laslo Urrutia Fuentes zog Rath in sein viertes Semifinale in dieser Saison ein und konnte auch dort war vom unlängst erlittenen Bänderriss und der damit verbundenen rund einmonatigen Turnierpause nichts mehr zu merken: Rath siegte mit 6:4, 6:1. Erst im Endspiel konnte der Schützling von Walter Grobbauer und Matthias Schuck vom Niederländer Boy Westerhof gestoppt werden - 4:6, 3:6. Seinem Saisonziel ist Rath, dessen größte Reserve "Geduld, meinen Ehrgeiz zu kontrollieren" ist, mit diesem Finaleinzug allerdings wieder einen Schritt näher gekommen: "Ich möchte noch heuer die Top 400 knacken." Derzeit rangiert der Steirer auf Platz 530.