Nach ihrem Titelgewinn beim ITF-W25-Heimturnier in Pörtschach vom 19. Juni und einer kurzen Erholungspause hat Sinja Kraus erneut eine starke Woche hingelegt. Die erst 20-Jährige hat bei einem weiteren ITF-W25-Sandplatzevent in Stuttgart-Vaihingen mit drei harterkämpften Dreisatz-Siegen und einem Zweisatz-Sieg schon das vierte Saisonfinale erreicht. Nach insgesamt neun Siegen in Serie ist ihr Erfolgslauf dann allerdings zu Ende gegangen. Die viertgesetzte Wienerin (WTA 250) unterlag beim Endspiel am Sonntag der drittgereihten, deutschen Lokalmatadorin Katharina Hobgarski (WTA 282) 5:7, 2:6. Dabei wäre speziell im ersten Satz mehr drinnen gewesen, vergab sie doch bei 3:2 ein 0:40 als Rückschlägerin, bei 5:5 einen Spielball, bei 5:6 ein 0:30 und im zweiten Satz die Chance, noch einmal auf 3:4 heranzukommen. „Ich hatte auf jeden Fall mehrere Chancen, die ich aber leider liegengelassen habe. In den wichtigen Momenten hat sie sehr clever gespielt, ich ein paar zu leichte Fehler gemacht. Ich habe zudem nicht so gut aufgeschlagen, was mir ein bisschen zum Verhängnis wurde, da ich eigentlich sehr gut returniert habe, aber dann halt einfach selbst meinen Aufschlag nicht immer durchbringen konnte – wodurch es halt auch ein paar Breaks gab“, trauerte sie der verpassten Gelegenheit hinterher.
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ITF Stuttgart-Vaihingen: Kraus nähert sich ihrem Ziel US-Open-Qualifikation
Trotz der Finalniederlage in Deutschland macht Österreichs Nummer zwei wieder einen großen Sprung vorwärts.
Trotzdem fiel die Gesamtbilanz von Kraus natürlich sehr positiv aus, zumal sie sich trotz einer Erkrankung bis zum Endspiel durchgebissen hatte: „Ich bin natürlich überglücklich, das Finale erreicht zu haben. Natürlich hätte ich mir gewünscht, es wieder zu gewinnen, aber es hat leider nicht ganz gereicht. Dennoch bin ich mit dieser Woche und mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich war wirklich ordentlich erkältet, hatte ordentlich Schnupfen und Husten und musste die ganze Woche über sogar mehrere Coronatests machen, weil ich so gehustet habe.“ Trotz ihrer Erkältung und der deshalb bloß wenigen Trainings seit Pörtschach habe sie sich „auf dem Platz sehr wohl gefühlt. Ich war eigentlich auch sehr selbstbewusst, meine Schläge und alles hat gepasst. Aber mir hat im Finale dann leider ein bisschen die Kraft und Energie gefehlt, da ich krank war und es ja schon vier wirklich harte Matches davor waren, drei davon über drei Sätze. Ich versuche dennoch, alles aus der Woche mitzunehmen, auch vom Finale, da kann ich so einiges lernen und mitnehmen – auch in die nächsten Turnierwochen. Ich versuche bis dahin, ein wenig zu regenerieren und hoffe, dass mein Husten dann komplett weg ist und die Beine bis dahin auch wieder ordentlich mitmachen.“
Punktehamster Kraus macht in den Niederlanden weiter
Kraus wollte trotz der Erkältung ihre Turnierpause nicht weiter verlängern, „da ich mein Selbstbewusstsein des Sieges in Pörtschach in die nächsten Turnierwochen mitnehmen wollte, und andererseits, weil ich mir das Ziel gesetzt habe, die US-Open-Qualifikation zu spielen. Das entscheidet sich in den nächsten Wochen, und ich wollte Punkte sammeln, um das Ziel noch zu erreichen.“ Das Unterfangen ist Kraus zweifellos geglückt, denn sie macht mit dem Finaleinzug einen großen Schritt in Richtung Teilnahme am Grand-Slam-Turnier in New York. Sie befindet sich im Liveranking aktuell schon auf Position 223, die ihr gute Chancen auf einen Antritt ermöglichen würde. Ihre Chancen kann sie außerdem diese Woche weiter verbessern: Kraus ist beim ITF-W60-Sandplatzevent in Amstelveen, Niederlande, im Einsatz, wo sie im Hauptbewerb steht. Barbara Haas hat sich für diesen inzwischen erfolgreich qualifiziert.
Hier alle Ergebnisse des ITF-W25-Turniers in Stuttgart-Vaihingen.