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GILBERT SCHALLER - GEDANKEN 44

Heuer war der ÖTV-Sportchef wieder einmal persönlich in Wimbledon dabei. Und wieder einmal war das Wetter ein großes Thema Für die Zuschauer am Schauplatz oder auch vor dem TV-Schirm sehr frustrierend, aber für die Aktiven noch um einiges schlimmer.

Obwohl immer behauptet wird, dass sich speziell in Wimbledon manche Dinge nie ändern würden, ändert sich im Tennis doch immer wieder einiges. Netzangriffe werden auch auf Rasen immer seltener. Eine triftige Ursache dürften zum einen die schwereren Bälle sein, ein anderer wesentlicher Grund der höhere Ballabsprung. Eine Messung der BBC hat gezeigt, dass der Aufsprung nach einem ersten Aufschlag im Vergleich zum Jahr 2004 immerhin um 18 Zentimeter höher ist, und das ist nicht wenig. Daher wird es offensichtlich immer schwieriger ans Netz zu gehen und plötzlich sind Grundlinienduelle auf Rasen fast schon Standard.
Sehr erfolgreich im Grundlinienspiel präsentierte sich Tamira Paszek. Ich sah ihre ersten beiden Matches und was ich da neben den Siegen von ihr beobachtet habe, hat mich sehr erfreut: es war klar erkennbar, dass sie an manchen Schwächen hart gearbeitet und sich dabei verbessert hat. Aber auch ihre positive Art ein Match zu bestreiten und ihr Glaube an sich, auch gegen große Namen, sind immer wieder beindruckend.
Werner Eschauer hat immerhin eine Runde bei einem Grand Slam-Turnier gewonnen, gegen Rafael Nadal darf man dann auch einmal auf Rasen verlieren.
Ich nutzte die Gelegenheit um mich mit ihm und seinem Mentor, Herrn Schärf, über das Thema Daviscup zu unterhalten. Es war ein sehr gutes Gespräch, einige Punkte aus der Vergangenheit wurden besprochen, grundsätzlich wurde mir aber Bereitschaft für den Daviscup signalisiert. Die Aussage, dass Werner bereit wäre zu spielen wenn er für das Team nominiert werden würde, habe ich gerne notiert. Ich konnte ihm natürlich zu diesem Zeitpunkt noch keine Zusage machen, aber Werner Eschauer ist natürlich ein Thema für den Daviscup.
Mit einem anderen Spieler, der sicherlich auch ein Thema ist, habe ich diese Woche öfters trainiert: mit Jürgen Melzer.
Zu Beginn war es einmal eine halbe Stunde, dann zweimal täglich 40 bis 45 Minuten.
Zuletzt konnten wir schon eine Stunde intensiv arbeiten. Natürlich muss man abwarten, ob das Handgelenk einem normalen Trainingspensum und in weiterer Folge dann einer Wettkampfbelastung standhält. Aber es ist einmal positiv, dass Jürgen diese Einheiten ohne gröbere Probleme absolvieren konnte.
Daniel Köllerer hat seine Chance bei den Österreichischen Meisterschaften genutzt und sich die Wild Card für den Hauptbewerb von Kitzbühel gesichert. Positiv überrascht hat mich die Aussage von Heinz Lampe, der ja die ganze Woche über vor Ort war, dass sich Daniel während des gesamten Turniers sehr diszipliniert verhalten hat.
Von unseren jungen Spielern hätte ich mir allerdings bei diesen Meisterschaften bessere Ergebnisse erwartet, obwohl vor allem Johannes Ager noch immer sehr gutes Tennis spielt und sicher nicht unverdient im Finale stand.
Mit Vandans haben unsere Sommer-Futures begonnen, es stehen uns ereignisreiche Turnier-Wochen in Österreich bevor und ich hoffe natürlich auf zahlreiche heimische Erfolge.
Wenn Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie unsere Spieler bei den Heim-Futures anfeuern – es wird ausgezeichnetes Tennis geboten!

Gilbert Schaller

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