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GILBERT SCHALLER: GEDANKEN (21)

Im heutigen Beitrag befasst sich der ÖTV-Sportdirektor zunächst mit der aktuellen Performance einiger SpitzenspielerInnen und zeichnet dann den Weg, der dem Nachwuchs in Richtung internationale Karriere vorgezeichnet ist.

Mit Oliver Marach ist ein weiterer Österreicher in die Top 100 der ATP-Weltrangliste vorgestoßen. Nach dem Gewinn des Challengerturniers in Rom ist ihm, so glaube ich, doch ein Stein vom Herzen gefallen - herzliche Gratulation zu seiner starken Leistung auch von meiner Seite.

Der Weg von Oliver bestätigt mir einmal mehr, dass die Unterstützung von unserer Seite nicht mit dem Ende des Jugendtennis aufhören darf, sondern dass die normale Entwicklung eben um einiges länger dauert und sich daher auch die Förderung unserer Talente über einen entsprechend längeren Zeitraum erstrecken sollte.

Auch die Entwicklung von Rainer Eitzinger zeigt auf, dass es richtig ist diesen Weg weiter zu verfolgen. Er hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt, nicht zuletzt dank der ÖTV- Trainer Thomas Weindorfer und Jürgen Hager.

Auch Sybille Bammer hat ihr erklärtes Rankingziel mit den Erfolgen in Berlin erreicht: den Vorstoß in die Top 50 der WTA-Rangliste. Mir imponiert auch ihr Weg, den sie als Mutter konsequent gegangen ist; ihr Beispiel sollte ebenfalls aufzeigen, dass auch im Damentennis eine etwas länger dauernde Entwicklung in die Spitze möglich ist, wenn man an sich glaubt und jeden Tag versucht, das Maximum aus sich herauszuholen. Dafür ist es nie zu spät!

Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwierig es ist seinen Weg zu gehen, wenn es von außen immer wieder Stimmen gibt die meinen, dass es für die große Karriere schon zu spät sei, wenn man die 20 überschritten hat. Diesem Denken möchte ich ganz entschieden entgegentreten. Daher hab ich eine Art Rankingentwicklung erarbeitet, die ich als kleinen Leitfaden für unsere angehenden bzw. schon tätigen Profis sehe.

Natürlich kann man die vorgegebenen Ziele um einiges früher schaffen, aber auch in späteren Jahren ist das Erreichen der Top 100 noch durchaus möglich, wenn ich an Werner Eschauer oder an Julian Knowle denke..

Laufbahn Herrentennis ab 16:

16 Jahre Beginn ITF Jugendtennis

17 Jahre Turniere auf ITF Jugendniveau bzw. ÖTV Herrenturniere

18 Jahre Konzentration auf Einstieg ins internationale Herrentennis bzw. ÖTV-Herren

19 Jahre Erster ATP Punkt

20 Jahre Top 1000 ATP

21 Jahre Top 800 ATP

22 Jahre Top 500 ATP

23 Jahre Top 300 ATP

24 Jahre Top 200 ATP

25 Jahre Top 150 ATP

26 Jahre Top 100 ATP

Zielsetzung für die nächsten 5-6 Jahre ist es dann, sich in den Top 100 zu halten und das Maximum aus diesen Möglichkeiten herauszuholen.

Laufbahn Damentennis ab 14 :

14 Jahre Beginn ITF Jugendtennis

15 – 16 Jahre ETA-, ITF-Jugend und ÖTV-Damenturniere

17 – 18 Jahre Konzentration auf den Einstieg ins internationale Damentennis

19 Jahre Top 500 WTA

20 Jahre Top 400 WTA

21 Jahre Top 300 WTA

22 Jahre Top 200 WTA

23 Jahre Top 150 WTA

24 Jahre Top 100 WTA

Zielsetzung für die nächsten 5-6 Jahre ist es, sich in den Top 100 zu halten und das Maximum aus diesen Möglichkeiten herauszuholen.

Noch einmal: das soll ein Leitfaden sein, der eine kontinuierliche Entwicklung voraussetzt. Nur das konsequente an sich Arbeiten garantiert diese ständige Aufwärtsentwicklung. Wie weit es dann schließlich gehen kann ist vorher nie zu definieren; viel zu oft ist von außen zu hören, dass man es als Spieler(in) sowieso nicht schaffen wird. Ich denke wenn man die Chance hat, sollte man alles dafür tun sie auch wahrzunehmen. Ich wollte nie das Gefühl haben eines Tages in den Spiegel zu schauen und zu wissen das ich nicht versucht hätte meine Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass es ein schönes und befriedigendes Gefühl ist zurückzublicken und sagen zu können, dass man alles versucht hat, zumindest aus einem Teil des Lebens das Maximum für sich herauszuholen.

Alles Gute!

Gilbert Schaller

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