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Generali Open Kitzbühel: Erster ATP-Sieg für Misolic beim Kitz-Debüt, auch Rodionov weiter

Für Letzteren ist es ebenfalls das erste Hauptfeld-Erfolgserlebnis beim ATP-250-Turnier in Tirol.

Filip Misolic ©Alex Scheuber

Perfekter Tag für die ÖTV-Asse beim Generali Open Kitzbühel! Die Österreicher bleiben beim ATP-250-Sandplatzklassiker – bis auf das Qualifikations-Auftaktaus von Lukas Neumayer – im Einzel weiter ungeschlagen. Sowohl Filip Misolic als auch Jurij Rodionov feierten beim Heimturnier in der Gamsstadt am Montag eine Siegpremiere. Wildcard-Inhaber Misolic (ATP 205) gelang bei seinem Kitzbühel-Debüt mit einem 6:2, 7:6 (6) gegen den brasilianischen Linkshänder Daniel Dutra da Silva (ATP 215) der erste Hauptfeld-Erfolg auf der ATP-Tour, Rodionov (ATP 145) indes mit einem 6:4, 6:2 gegen den argentinischen Qualifikanten Hernan Casanova (ATP 321) sein erster Sieg in einem Kitz-Hauptbewerb. Es ist heuer das vierte Mal nach 2013, 2015 und 2019, dass seit dem Neustart des ATP-Turniers im Jahre 2011 stolze fünf Österreicher im Kitzbühel-Hauptbewerb stehen, mehr waren es seither nie gewesen. Die ersten zwei davon sind also schon mal erfolgreich gestartet.

Misolic: „Das beste Gefühl in meiner bisherigen Karriere“

„Das beste Gefühl in meiner bisherigen Karriere!“ Misolic konnte sein Glück kaum fassen: erster Hauptfeld-Sieg auf ATP-Tour-Level, und das beim Kitzbühel-Debüt. Der 20-jährige Steirer war in seinem Erstrundenmatch gegen Daniel Dutra da Silva 6:2, 5:3 in Front gelegen, dann setzte Nervosität ein, wie er nach der Partie freimütig zu Protokoll gab. Das Tiebreak musste den zweiten Satz entscheiden, der Brasilianer lag schnell 5:2 mit zwei Minibreaks in Führung. Doch Misolic kämpfte sich zurück, ließ beim Stand von 6:5 seinen ersten Matchball noch aus. Wenige Augenblicke später landete aber ein Rückhand-Longline-Schuss im Feld von Dutra da Silva, Misolic durfte sich von den heimischen Fans am ALPQUELL Kitz4Kids Day in Kitzbühel feiern lassen. Rund 4600 Zuschauer, darunter 1200 Kinder, waren am ersten Hauptbewerbstag vor Ort.

Die nächste Aufgabe wird auf jeden Fall noch etwas anspruchsvoller: Im Achtelfinale trifft Misolic entweder auf den spanischen Routinier Pablo Andujar (ATP 98), der bei den French Open 2021 Dominic Thiem bezwungen hatte, oder den neuntgesetzten Italiener Lorenzo Sonego (ATP 58), dem wenige Wochen davor in Rom dasselbe Kunststück geglückt war. „In erster Linie freue ich mich jetzt darauf, dass ich dieses Gefühl vor so vielen Zuschauern im Stadion nochmals erleben darf, dann sehen wir weiter“, so Misolic.

Perfekter Tag auch für Rodionov

Beim dritten Anlauf auf Kitzbüheler Sand feierte Rodionov seinen Premierensieg und qualifizierte sich gänzlich ohne Drama ebenfalls für das Achtelfinale. Der Linkshänder, aktuell bester Österreicher in der Herren-Weltrangliste, ließ gegen Casanova vor allem im ersten Satz so einige Chancen aus, sicherte sich aber das entscheidende Break zum 6:4. Und gewann Satz zwei souverän mit 6:2.

Jurij Rodionov hatte für die Zuschauer so manches Schmankerl parat. ©Alex Scheuber

In Runde zwei wartet nun der höchstklassierte Spieler des Generali Open Kitzbühel 2022 auf Rodionov: Roberto Bautista Agut, nach den Absagen von Casper Ruud und Matteo Berrettini die eigentliche Nummer eins des Turniers. Für den Spanier wird es nach einem Freilos der Turnierauftakt werden: „Bautista Agut auf Sand ist sicher nicht angenehm. Ich werde viel laufen und leiden müssen, aber ich werde bereit sein und alles geben“, so Rodionov.

Eine österreichische Niederlage gab es in Kitzbühel an diesem Montag dann aber doch. Im Doppelbewerb hatten es Lukas Neumayer und Sebastian Ofner mit einer Übermacht in der Form der topgesetzten Tim Pütz (Deutschland) und Michael Venus (Neuseeland) zu tun. Der Salzburger und der Steirer mussten sich ihren starken Kontrahenten nach rund einer Stunde Spielzeit mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. Besser dagegen hielten Neumayer/Ofner im zweiten Satz, da führten sie kurzfristig sogar 3:2 mit Break, gewannen dann aber nur noch vier Punkte.

Nächster Österreicher-Tag: Melzer, Ofner, Thiem und Doppel

Auch am Dienstag, dem Krone Ladies Day mit Barbara Schett-Eagle, bei dem alle Damen freien Eintritt genießen, warten wieder viele Österreicher-Partien. Den Beginn macht Gerald Melzer (ATP 188), der es in der zweiten Partie nach 11:00 Uhr mit dem deutschen Finalisten von 2020, Yannick Hanfmann (ATP 140), zu tun bekommt. Ofner (ATP 235) trifft in der dritten Partie auf den französischen Ex-Weltranglistensiebten Richard Gasquet (ATP 79). Und auch die Doppel-Titelverteidiger greifen ins Geschehen ein: Alexander Erler und Lucas Miedler belegen die zweite Partie des Tages auf dem Court Küchenmeister gegen die Niederländer Tallon Griekspoor und Bart Stevens.

Nach Erler/Miedler spielen auf demselben Court auch Neil Oberleitner und Rodionov sowie Philipp Oswald und der Niederländer Robin Haase ihre Doppel-Auftaktpartien. Oberleitner/Rodionov starten gegen die drittgesetzten Belgier Sander Gille und Joran Vliegen, Haase/Oswald gegen die Alternates Jonathan Erlich (Israel) und Joao Sousa (Portugal), nachdem die zweitgesetzten Rohan Bopanna (Indien) und Matwe Middelkoop (Niederlande) abgesagt haben. Schon länger steht fest, dass auch Dominic Thiem um nicht vor 19:30 Uhr ins Turniergeschehen einsteigen wird. Das Cipriani Clubhouse des TC Kitzbühel bot am Montag den offiziellen Rahmen, um den Niederösterreicher nach dreijähriger Absenz wieder in Kitzbühel zu begrüßen.

Thiem: „2019 war eine absolute Traumwoche“

Dominic Thiem ist voller Freude, wieder zurück in Kitzbühel zu sein. © | mia Maria Knoll

Thiem kehrt zurück auf den Kitzbüheler Center Court und damit auf jenen Sand, auf dem er vor drei Jahren seinen ersten ATP-Titel bei einem Heimturnier feiern konnte und mit dem er unzählige positive Erinnerungen verbindet. Hier erspielte er seine ersten ATP-Punkte, bestritt sein erstes Match auf ATP-Ebene, zog zum ersten Mal in ein Finale ein, holte 2019 schließlich den Premierentitel auf heimischem Boden. „2019 war eine absolute Traumwoche, wo jedes Match ausverkauft war. Es sind hier viele Momente passiert, die mir immer in Erinnerung bleiben werden“, eröffnete die 28-Jährige die Auftaktpressekonferenz beim Generali Open Kitzbühel.

„Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein – auf diesem wunderschönen Center Court“, so Thiem (ATP 199), der am Dienstagabend auf den russischen Lucky Loser Alexander Shevchenko (ATP 157) treffen wird: „Ich kenne ihn schon seit Ewigkeiten, er hat als Zwölfjähriger schon sehr gut gespielt. Es war absehbar, dass Sascha es mal auf die ATP-Tour schaffen wird.“ Thiems Comeback ist in den letzten zwei Wochen auf ATP-250-Ebene mit dem Viertelfinale in Bastad und dem Halbfinale in Gstaad richtig in die Spur gekommen, seit Montag ist er wieder unter den besten 200 der Weltrangliste platziert: „Vor drei Jahren war das Gefühl anders. Ich fühle mich ein bisschen zurückversetzt in die ersten Jahre, wo jeder Matchsieg ein Erfolg ist.“

Hier alle Ergebnisse des ATP-Turniers in Kitzbühel.

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