Österreich verliert das Davis-Cup-Duell gegen Argentinien mit 1:4
Das österreichische Davis-Cup-Team ist beim Versuch gescheitert, erstmals seit 1995 wieder das Viertelfinale in der Weltgruppe zu erreichen. Der 18-jährige Jungstar Juan Martin Del Potro, der für den leicht erkrankten Jose Acasuso eingesprungen war, brachte Argentinien mit einem 7:6 (7/4), 3:6, 6:4, 4:6, 6:2 über Jürgen Melzer uneinholbar mit 3:1 in Führung. Im bereits bedeutungslosen Schlusseinzel unterlag Alexander Peya gegen Guillermo Canas mit 6:4, 1:6, 4:6, womit der Länderkampf am Ende mit 1:4 verloren ging. Damit muss Österreich vom 21. bis 23. September erneut in die Relegation, die am 11. April in London ausgelost wird.
Österreichs Nummer eins und der argentinische Davis-Cup-Debütant lieferten einander 3:26 Stunden lang ein spannendes Duell auf Biegen oder Brechen. Nachdem der stark aufschlagende Del Potro den ersten Satz im Tiebreak gewonnen hatte, reichte Melzer im zweiten Durchgang ein Break, um den Gleichstand herzustellen. Im dritten Satz nahm der Argentinier Melzer das Service zum 6:4 ab, doch der Niederösterreicher warf die Flinte nicht ins Korn und holte sich den vierten Satz ebenfalls mit 6:4.
„Zu Beginn des fünften Satzes hatte ich eigentlich das Gefühl, dass ich der fittere Spieler auf dem Platz bin. Aber plötzlich hat er meinen zweiten Aufschlag mehr attackiert und auch mehr Winner geschlagen“, bilanzierte Melzer. Del Potro durchbrach im Entscheidungssatz zweimal den Aufschlag seines Gegners (zum 3:1 und zum 5:1). Den ersten Matchball konnte Melzer noch abwehren, gegen den zweiten war jedoch kein Kraut mehr gewachsen. Unter dem Jubel der argentinischen Zuschauer fiel Del Potro nach dem verwandelten Matchball zu Boden und ließ seinen Freudentränen freien Lauf.
„Es ist großartig, dass ich mit diesem Sieg mein Land in das Viertelfinale gebracht habe“, jubelte Del Potro. Kein Wunder, dass Gästekapitän Alberto Mancini voll des Lobes für seinen Jungstar war: „Er ist ein großer Spieler, der noch größer werden kann.“
Österreichs Kapitän Gilbert Schaller pflichtete seinem Gegenüber auf der argentinischen Bank bei: „Vor Del Potros Leistung muss man den Hut ziehen. Er war über das gesamte Match gesehen konsequenter. Jürgens Leistung war spielerisch in Ordnung, aber er hatte leider Hänger, war in wichtigen Situationen zu nervös.“ Über das gesamte Wochenende gesehen seien die Gäste laut Schaller einfach kompakter aufgetreten, das habe am Ende den entscheidenden Unterschied ausgemacht. „Die Argentinier haben in allen Einzelpartien solider agiert. Uns hat einfach die Konstanz gefehlt“, resümierte der Steirer.
Julian Knowle und Jürgen Melzer verkürzen mit Triumph im Doppel auf 1:2
Der Vorarlberger Julian Knowle und Österreichs Nummer 1 Jürgen Melzer haben die Chance des österreichischen Davis- Cup-Teams auf einen Sieg im Weltgruppen-Erstrundenduell mit Argentinien in Linz gewahrt. Das rot-weiß-rote Paradeduo setzte sich gegen Jose Acasuso und Sebastian Prieto nach 2:41 Stunden mit 6:3, 6:7 (2/7), 6:1, 7:5 durch und verkürzte damit im Länderkampf gegen die Südamerikaner auf 1:2.
In den beiden Einzelpartien am Sonntag geht es für die heimischen Tennisasse um den erstmaligen Einzug in das Weltgruppen-Viertelfinale seit 1995 sowie um das erstmalige Verwandeln eines 0:2-Rückstandes in einen 3:2-Sieg in der österreichischen Davis-Cup-Geschichte. Zunächst trifft ab 14.00 Uhr Jürgen Melzer auf den leicht verkühlten Jose Acasuso, anschließend bekommt es der Kärntner Stefan Koubek mit Guillermo Canas zu tun. Die Teamkapitäne haben aber noch die Möglichkeit, die Aufstellungen zu ändern.
Das vom groß aufspielenden Julian Knowle hervorragend geführte ÖTV-Doppel holte sich den ersten Satz dank eines Breaks zum 5:3. Auch im zweiten Durchgang lagen die Österreicher bereits mit einem Break voran, ehe Melzer sein Service zum 5:5 abgeben musste. Der Satz ging ins Tiebreak, in dem die Gäste mit 7:2 das bessere Ende für sich hatten. Zu Beginn des dritten Durchgangs haderten die Argentinier mit einer vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters, die zur 2:0-Führung der Österreicher führte. „Das war ein Fehler des Umpires“, meinte Sebastian Prieto, und Kapitän Alberto Mancini ergänzte: „Das war der Schlüsselpunkt, das Break hat den Österreichern wieder Selbstvertrauen gegeben.“
Nach dem souveränen Gewinn des dritten Satzes nahmen Knowle/Melzer im vierten Durchgang Prieto den Aufschlag zum 6:5 ab, danach servierte Knowle zur Freude des Interimskapitäns Alexander Peya sicher aus. Der Wiener musste für Gilbert Schaller einspringen, der wegen einer am Vormittag aufgetretenen Virus-Erkrankung von Teamarzt Edi Lanz Bettruhe verordnet bekam. „Schilli geht es aber schon wieder besser. Ich gehe davon aus, dass er morgen wieder auf der Bank sitzen wird“, sagte Lanz nach dem Doppel.
„Wir haben die Aufgabe ziemlich souverän gelöst. Wir haben gefährlicher retourniert und besser serviert“, befand Melzer. „Wir haben unseren Auftrag erfüllt und sind noch am Leben. Mit dem Sieg haben wir unser heutiges Ziel erreicht. Wir werden sehen, was morgen passiert“, so Knowle. Jose Acasuso gilt wegen einer Erkältung als leichter „Wackelkandidat“, die Österreicher gehen aber davon aus, dass der Weltranglisten-40. am Sonntag spielen wird. Melzer: „Ich habe sicher Chancen gegen ihn, darf ihm nicht in seine starke Vorhand spielen.“ Schafft der Niederösterreicher den Ausgleich, würde die Entscheidung im letzten Einzel fallen!
0:2 - Mißglückter Auftakt für Team Austria in Linz gegen Argentinien
Nachdem Stefan Koubek die Auftaktpartie gegen Jose Acasuso mit 6:7 (6/8), 1:6, 4:6 verloren hatte, musste sich anschließend Jürgen Melzer der argentinischen „Gummiwand“ Guillermo Canas mit 6:7 (6/8), 2:6, 4:6 geschlagen geben. Damit blieb die ÖTV-Mannschaft am Eröffnungstag ohne Satzgewinn.
Dabei begannen beide Partien für die Österreicher durchaus verheißungsvoll. Stefan Koubek bestach gegen den Weltranglisten-40. zu Beginn mit einer starken Aufschlagleistung und vereitelte damit im ersten Satz auch drei Breakchancen des Argentiniers. Die Vorentscheidung fiel im Tiebreak des ersten Durchgangs, in dem der Kärntner zwei Satzbälle nicht verwerten konnte – den zweiten vergab Koubek mit einem Doppelfehler. „Mein Aufschlag hat mich ins Tiebreak gebracht, hat mir aber auch das Messer in den Rücken gerammt“, meinte der Villacher. Mit vier Punkten in Serie riss Acasuso die Kurzentscheidung und damit auch das Match an sich. Danach dominierte der 24-jährige „Gaucho“ den vor allem mit der Rückhand immer fehleranfälliger werdenden Koubek und verwertete nach 1:57 Stunden den zweiten Matchball zum 1:0 für die Gäste. „Die Rückhand ist sonst mein bester Schlag, hat heute aber überhaupt nicht funktioniert. Ich habe gewusst, wie meine Fehler zu vermeiden gewesen wären, habe es aber nicht umsetzen können“, sagte ein ratloser Koubek.
Ganz ähnlich wie das Auftaktmatch verlief auch das Spiel von Jürgen Melzer gegen Guillermo Canas. Österreichs Nummer eins führte rasch mit 2:0, ermöglichte seinem Kontrahenten mit drei Doppelfehlern jedoch prompt das Rebreak zum 1:2. „Mit einem 3:0 im Rücken wäre die Sache vielleicht anders gelaufen“, so Melzer, der im Tiebreak des ersten Satzes eine 5:3-Führung verspielte. Danach wurde Canas immer stärker, erlief mit unbaändigem Einsatz fast jeden Ball und machte nach 2:19 Stunden mit dem zweiten Matchball die 2:0-Führung für die Argentinier perfekt. „Ich habe zwar nicht gut serviert, aber es war kein schlechtes Match von mir. Es hat mich aber überrascht, wie gut Canas gespielt hat“, befand Melzer, der im zweiten Satz seinen Aufschlag zweimal abgeben musste und im dritten Durchgang das entscheidende Break zum 4:6 kassierte.
„Jürgen hat keine schlechte Leistung geboten, aber was Canas heute gezeigt hat, war beeindruckend. Stefan hat es versucht, war nach dem ersten Satz aber hilflos“, bilanzierte Gilbert Schaller, der sich seine Premiere als Davis-Cup-Kapitän sicher anders vorgestellt hat. Um die Chance auf den ersten Einzug ins Weltgruppen- Viertelfinale seit 1995 zu wahren, bedarf es am Samstag eines Erfolges von Julian Knowle und Jürgen Melzer, die im Doppel ab 14.00 Uhr auf das Duo Jose Acasuso und Sebastian Prieto treffen.
Stefan Koubek eröffnet gegen Jose Acasuso
Mit der Partie Stefan Koubek gegen Jose Acasuso wird am Freitag um 14.00 Uhr (live in ORF 1 und ORF Sport Plus) in der Linzer Intersport Arena das Erstrundenduell in der Davis-Cup-Weltgruppe zwischen Österreich und Argentinien eröffnet. Anschließend bekommt es Jürgen Melzer mit Guillermo Canas zu tun. Das ergab die Auslosung, die am Donnerstag im Sky Garden der „Passage“ über den Dächern von Linz vorgenommen wurde. Für das samstägige Doppel wurden Julian Knowle und Jürgen Melzer sowie Jose Acasuso und Sebastian Prieto nominiert. Am Sonntag kommt es zunächst zum Aufeinandertreffen zwischen Melzer und Acasuso, ehe der Länderkampf mit der Partie Koubek gegen Canas abgeschlossen wird.
Chennai-Finalist Stefan Koubek hat es in der Hand, für einen guten Start des rot-weiß-roten Teams zu sorgen. Das bisher einzige Duell mit dem aktuellen Weltranglisten-40. Jose Acasuso hat der Kärntner im Jahr 2004 in Wimbledon für sich entschieden. „Es ist ein kleiner psychologischer Vorteil, wenn man weiß, dass man schon einmal gewonnen hat. Aber dieses Match liegt schon lange zurück und hat deshalb kaum noch Aussagekraft“, meinte die heimische Nummer 71 der Weltrangliste. „Ich werde aggressiv spielen und mein Service nach außen auf seine Rückhand gezielt einsetzen“, hat sich Koubek vorgenommen.
Auch Jürgen Melzer hat sich für das Match gegen Guillermo Canas bereits eine Taktik zurechtgelegt. „Ich muss aktiv spielen und versuchen, seiner starken Vorhand aus dem Weg zu gehen. Er hat eine gute Beinarbeit und macht wenig Fehler, deshalb ist es wichtig, die Punkte möglichst schnell abzuschließen“, sagte Melzer, der in der Weltrangliste auf Platz 30 und damit 77 Positionen vor seinem Kontrahenten liegt. Doch das spiegelt das wahre Kräfteverhältnis nicht wider, verbüßte Canas doch bis September des vergangenen Jahres eine 15- monatige Dopingsperre und musste sich deshalb im Ranking wieder mühsam nach vorne kämpfen.
Den Österreichern ist gegen den Vorjahresfinalisten ein Sieg zuzutrauen, doch wie eng es am Wochenende in Linz zugehen wird, beweisen Statements von Gilbert Schaller, Jürgen Melzer und Julian Knowle. „Die Chancen stehen 50:50“, meinte Kapitän Schaller. „Wir können 5:0 gewinnen, aber auch 0:5 verlieren“, sagte Melzer. Und Knowle ergänzte: „Wir sind in keinem Match Favorit, aber auch in keinem Match Außenseiter!“
TOLLE JUGENDAKTION BEIM DAVIS CUP ÖSTERREICH - ARGENTINIEN
Umdas heimische Davis-Cup-Team im Erstrundenduell der Weltgruppe gegenArgentinien am kommenden Wochenende in der Linzer Intersport Arenabestmöglich zu unterstützen, haben die Organisatoren eine tolleJugendaktion für Samstag, 10. Februar 2007, ins Leben gerufen. Am Tagdes möglicherweise vorentscheidenden Doppels erhalten alle Kinder und Jugendlichen bis 16 Jahre gegen Vorweis eines Ausweises ein Ticket zum Sensationspreis von 10 Euro.
Mancini nominiert Canas und Acasuso
Der argentinische Davis-Cup-Kapitän Alberto Mancini hat am Mittwochnachmittag überraschend und entgegen seiner Ankündigung, das Team für das Weltgruppen-Erstrundenduell mit Österreich am kommenden Wochenende in Linz erst bei der Auslosung am Donnerstag (12.00 Uhr, Passage) bekanntzugeben, Jose Acasuso und Guillermo Canas für die beiden Auftaktpartien am Freitag nominiert. Im Doppel schenkt Mancini dem Duo Jose Acasuso und Sebastian Prieto das Vertrauen. "Für Acasuso und Canas hat ihre Davis-Cup-Erfahrung gesprochen", begründete Mancini seine Wahl. Der 18-jährige Jungstar Juan Martin Del Potro muss damit weiter auf seinen ersten Davis-Cup-Einsatz warten.
Für den österreichischen Kapitän Gilbert Schaller ist die Aufstellung der Gäste keine Überraschung. "Wir haben mit Acasuso und Canas im Einzel gerechnet. Ich bin nur ein wenig verwundert, dass Mancini damit bereits am Tag vor der Auslosung an die Öffentlichkeit geht", sagte der Tennisaustria Sportdirektor.
Schaller und Mancini hüllen sich über die Aufstellungen in Schweigen - Argentinische Medien rechnen mit Jose Acasuso und Guillermo Canas
Die Aufstellungen der beiden Mannschaften für das Weltgruppen-Erstrundenduell von Freitag bis Sonntag in Linz bleiben bis zur Auslosung am Donnerstag (Passage, 12.00 Uhr) gut gehütete Geheimnisse. Die argentinischen Medienvertreter, die seit Wochenbeginn in Oberösterreich weilen, rechnen damit, dass Jose Acasuso (ATP-Rang 40) und Guillermo Canas (ATP-107) in den Einzelpartien am Eröffnungstag zum Einsatz kommen. Dem 18-jährigen Jungstar Juan Martin Del Potro (ATP-67) werden lediglich Außenseiterchancen eingeräumt.
„Mir ist grundsätzlich egal, gegen wen ich am ersten Tag spiele, aber ich rechne eher mit Canas. Sollte es nicht so sein, habe ich immer noch einen Tag Zeit, um mich auf Del Potro einzustellen. Gespielt habe ich auf der Tour gegen beide noch nicht“, meinte Österreichs Nummer eins Jürgen Melzer am Mittwoch vor seiner Trainingseinheit mit Alexander Peya. Der Niederösterreicher hinterließ in der Vorbereitung in der Intersport Arena einen starken Eindruck und strahlt viel Zuversicht aus. „Ich habe in den vergangenen Wochen super trainiert und gehe optimal vorbereitet in diesen Davis Cup. Nach der intensiven Trainingsphase freue ich mich jetzt schon auf die Matches“, sagte der Weltranglisten-30.
Stefan Koubek gilt als Favorit auf den zweiten Einzelplatz im heimischen Aufgebot. Neben der ansteigenden Formkurve spricht auch die Tatsache für den Kärntner, dass er das bisher einzige Duell mit Jose Acasuso 2004 in Wimbledon gewonnen hat. „Wenn ich mich richtig erinnere, war das eine recht klare Sache für mich, aber die Partie ist schon einige Zeit her“, so Koubek, der Acasuso im Tennismekka in vier Sätzen in die Schranken wies. Weniger rosig sieht die Bilanz des Villachers gegen Guillermo Canas aus, die mit 5:1 klar für den „Gaucho“ spricht, wobei das bisher letzte Aufeinandertreffen beim ATP-Turnier in Stuttgart bereits zweieinhalb Jahre zurückliegt. Gilbert Schaller attestiert seinen Schützlingen allesamt eine gute Form. „Es ist positiv, dass alle so prächtig in Schuss sind und nach den Erfolgen zu Saisonbeginn auch das nötige Selbstvertrauen haben.“
Gilbert Schaller, Stefan Koubek und Jürgen Melzer freuen sich auf das Davis Cup Duell
Nach der Präsentation von „3“ als Haupt- und Teamsponsor des Österreichischen Tennisverbandes zog Gilbert Schaller am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz eine Zwischenbilanz über die Vorbereitung des heimischen Davis-Cup-Teams auf das Erstrundenduell in der Weltgruppe am kommenden Wochenende gegen Argentinien in Linz. „Die Bedingungen in der Halle sind so, wie wir sie uns gewünscht haben. Die Spieler präsentieren sich in guter Verfassung und haben nach ihren jüngsten Erfolgen viel Selbstvertrauen. Die Stimmung ist bestens, wir sind gut unterwegs. Ich bin stolz, mit dieser Mannschaft arbeiten zu dürfen“, sagte der 37-jährige Steirer, der gegen den Vorjahresfinalisten zum ersten Mal als Kapitän auf der heimischen Bank sitzen wird.
Die rot-weiß-roten Tennis-Asse sind überzeugt, dass sie mit dem schnellen Opticourt-Belag, der in der Intersport Arena aufgelegt wurde, einen Trumpf gegen die Südamerikaner im Ärmel haben. „Der Belag ist sehr zügig und bevorzugt einen aggressiven Spielstil. Das Service wird von besonders großer Bedeutung sein“, meinte Schaller, der bereits eine „Idee“ hat, welches Aussehen die heimische Mannschaft haben wird. „Ich werde das Team aber erst am Donnerstag bei der Auslosung bekanntgeben.“
Jürgen Melzer, der sich seit Dezember in Süßenbrunn auf dem Davis-Cup-Belag auf das Kräftemessen gegen
die „Gauchos“ vorbereitet hat, macht im Training einen starken Eindruck. „Der Ball springt hier zwar noch etwas höher ab als in Süßenbrunn, aber das wird sich bis zum Wochenende mit Sicherheit noch ändern. Durch die Abwesenheit von David Nalbandian haben sich unsere Chancen erhöht, aber die Aufgabe ist immer noch schwierig genug. Wir werden uns gewissenhaft und konzentriert vorbereiten und am Wochenende alles daransetzen, um drei Punkte zu holen“, meinte Österreichs Nummer eins.
Stefan Koubek, der im vergangenen September in der Relegation gegen Mexiko in Pörtschach gefehlt hatte,
um sich im Ranking wieder unter die Top 100 zu spielen, wird allgemein als zweiter Einzelspieler erwartet. „Es war die richtige Entscheidung, gegen Mexiko auf den Davis Cup zu verzichten. Damals war ich Nummer 120, jetzt bin ich 71. Ich fühle mich im Moment sehr wohl und habe in der Vorwoche beim Turnier in Zagreb bewiesen, dass ich derzeit auch mit schnellen Böden sehr gut zurechtkomme“, so der Villacher, der sich in der kroatischen Hauptstadt im Achtelfinale in einer Neuauflage des vorjährigen Endspiels dem Lokalmatador Ivan Ljubicic nach starker Leistung knapp in drei Sätzen geschlagen geben musste.
Wie Gilbert Schaller hat auch der argentinische Kapitän Alberto Mancini die Aufstellung bereits im Kopf, wird diese aber wie sein Gegenüber noch bis Donnerstag für sich behalten. „Die Verhältnisse hier sind so, wie wir sie erwartet haben. Unsere Mannschaft hat diesmal ein anderes Aussehen als in der Vorsaison, als wir das Finale erreicht haben“, spielte Mancini auf das Fehlen von David Nalbandian, Agustin Calleri und Juan Ignacio Chela an, „aber wir verfügen über ein Team, das stark genug ist, um gegen Österreich zu gewinnen“.
Änderung im österreichischen Davis-Cup-Aufgebot: Zagreb-Semifinalist Alex Peya ersetzt Oliver Marach
Als Österreichs Davis-Cup-Kapitän Gilbert Schaller am Sonntagabend die heimische Mannschaft im Hotel Arcotel mit einer leidenschaftlichen Ansprache auf das Erstrundenduell in der Weltgruppe am kommenden Wochenende in Linz gegen den Vorjahresfinalisten Argentinien einschwor, fehlte Oliver Marach. Der Abwesenheit des Steirers waren Diskussionen mit Schaller über das endgültige Aussehen des rot-weiß-roten Teams vorausgegangen. Marach sah seinen Platz gefährdet, nachdem Alex Peya in der Vorwoche mit dem Einzug in das Semifinale des ATP-Turniers in Zagreb kräftig aufgezeigt hatte.
Schaller hatte vergangenen Dienstag neben Marach noch Jürgen Melzer, Stefan Koubek und Julian Knowle für den Kräftevergleich mit den Südamerikanern nominiert und Peya sowie den Vorarlberger Martin Fischer als Sparringpartner nach Linz eingeladen. „Ich wollte mir bis Mittwoch im Training ein Bild darüber machen, in welcher Verfassung Peya und Marach sind und danach über die Aufstellung entscheiden. Oliver hat mich jedoch gebeten, diese Entscheidung bereits am Wochenende zu treffen, um nicht derselben Situation wie im Vorjahr gegen Kroatien ausgesetzt zu sein. Damals hat er am Tag vor der Auslosung erfahren, dass er nicht im Team sein wird. Ich habe mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen und mich aufgrund der jüngsten Resultate für Peya entschieden. Er hat nach seinen Erfolgen viel Selbstvertrauen und derzeit die
besseren Chancen, einen Punkt zu holen, sollte er zum Einsatz kommen“, begründete Schaller.
Der heimische Kapitän bot Marach dennoch an, nach Linz zu kommen und gemeinsam mit dem Team zu trainieren. Der Grazer erbat sich Bedenkzeit, um dann über seinen Vater per Email ausrichten zu lassen, dass er von diesem Angebot nicht Gebrauch machen werde. „Ich verstehe, dass er enttäuscht ist, aber ich hätte es geschätzt, wenn er sich dem Vergleich mit Peya gestellt hätte“, sagte Schaller. Eine Meinung, die übrigens auch Marach-Coach Ronald Leitgeb mit Schaller teilt. „Ronnie hat mir versichert, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn Oli die Herausforderung angenommen und um seinen Platz im Team gekämpft hätte.“
Alex Peya freute sich über seine Nominierung: „Ich wollte mich mit guten Leistungen für den Davis Cup empfehlen, und das ist mir auch ganz gut gelungen. Ich bin happy, dass ich gegen Argentinien dabei bin.“
Ticketinformation:
Neben Tagestickets zum Preis von 45 Euro werden auch Dreitages-Pässe um 110 Euro und Business Seats mit Zugang zum VIP-Club um 225 Euro angeboten. Vorverkaufskarten sind im LIVA Service Center unter Tel. 0732 / 77 52 30, per Mail unter kassa@liva.co.at und über www.livasport.at sowie bei Ö-Ticket unter Tel. 01 / 96 0 96 und über www.oeticket.com erhältlich.
bh
Davis Cup
DAVIS CUP: TEAM AUSTRIA UNTERLIEGT 1:4 GEGEN ARGENTINIEN
Das heimische Davis-Cup-Team probierte am letzten Tag des Erstrundenduells der Weltgruppe mit Argentinien in Linz nochmal alles und Jürgen Melzer (Bild) kämpfte gecoacht von Gilbert Schaller bis zum Schluss, konnte sich aber mit seinem Team nicht über ein "happy end" freuen!