Österreichs Nummer eins Jürgen Melzer eröffnet gegen Kroatiens Nummer zwei Mario Ancic am Freitag (13.00 Uhr, live in ORF 1 und TW 1) in der Schwarzl-Halle in Unterpremstätten den Weltgruppen-Erstrunder im Tennis-Davis-Cup. Anschließend hat Stefan Koubek die Chance, sich bei Ivan Ljubicic für die in der Vorwoche in Zagreb erlittene Finalniederlage zu revanchieren. Das ergab die am Donnerstag von Porr-Chef DI Stephan Gillich vorgenommene Auslosung.
Österreichs Non-Playing-Captain Thomas Muster hatte sich am Mittwochabend für die Aufstellung von Koubek und Alexander Peya entschieden, der mit Julian Knowle am Samstag (14.00 Uhr) das Doppel gegen Ancic/Ljubicic bestreiten wird. Für Oliver Marach war diesmal kein Platz im rot-weiß-roten Team. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich habe alle Varianten, die möglich sind, durchgespielt. Die Erfahrung von Stefan im Davis Cup war sicher ein Faktor. Außerdem hat er nach Zagreb sehr viel Selbstvertrauen“, erklärte Muster, der dem Auftaktmatch zwischen Melzer und Ancic große Bedeutung beimisst. „Der Sieg führt über Ancic und das Doppel.“
Der Deutsch-Wagramer, der das bisher einzige Duell 2002 in der Qualifikation eines Challengers in Heilbronn in zwei Sätzen für sich entschied, hat sich auch schon ein Rezept für die Partie gegen Ancic zurechtgelegt. „Ich werde mehr über die Flugbahn spielen als sonst und sicher auch den einen oder anderen Stopp einstreuen“, so Melzer. Die Nummer 21 der Weltrangliste gibt sich vor dem Auftakteinzel kämpferisch. „Zu diesem Länderkampf ist schon alles gesagt worden. Ich gehe morgen hinaus auf den Platz, um zu kämpfen und einen Punkt für uns zu holen“, meinte Ancic.
Ivan Ljubicic war über die Auslosung nicht glücklich. Er hätte lieber die erste Partie bestritten, um danach Ancic als Playing Captain betreuen zu können. „Wir werden beraten, ob wir einen Ersatzmann nominieren, der Mario auf der Bank unterstützt“, sagte der Weltranglisten-Fünfte, der für sein Spiel gegen Koubek nur eine Parallele zu Zagreb sieht: „Die Spieler sind die gleichen, sonst ist alles anders. In Zagreb hatte ich mein Publikum, Belag und Bälle waren sehr schnell. Hier hat Stefan sein Publikum, Belag und Bälle sind sehr langsam. Einen größeren Unterschied kann es nicht geben.“ Der Kärntner spekuliert in der Neuauflage des Zagreb-Endspiels mit einer Überraschung: „Ich muss mehr Ballwechsel von der Grundlinie aus gewinnen. Ich weiß, dass ich die Möglichkeit habe, ihn auf Sand zu schlagen, und werde mein Bestes geben.“
tp